Baymax – Riesiges Robowabohu: Wall-E trifft auf Iron Man




Animationsfilme sind großartig! So bieten sie nicht nur kindgerechte Unterhaltung für die ganze Familie, sondern sind technisch mittlerweile echt beeindruckend. Das zeigt auch Disneys neuestes Machwerk Baymax. Zwar ist dieser Film nicht Disneys erster Ausflug ins Superhelden-Genre, aber für mich bisher deutlich der beste. Nicht nur, weil Baymax so einige Parallelen zu meinem Lieblings-Marvel-Helden aufweist, sondern auch filmisch voll überzeugen kann. Was genau mir so gut gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Hiro Hamada ist ein 14-jährigs Superhirn. Mit 13 hat er seinen Schulabschluss gemacht und verbessert sich nun sein Taschengeld mit illegalen Botfights im fiktiven San Fransokyo. Sein Bruder Tadashi verführt ihn zum Beitritt an seine Uni und dem „Nerd-Labor“. Um angenommen zu werden, muss Hiro nur eine interessante Entwicklung vorstellen. Natürlich schafft er das mit Bravour. Doch bevor er seinen Erfolg richtig feiern kann, stirbt sein Bruder beim Versuch seinen Professor aus einem Feuer zu retten. Voller Trauer über den Verlust seines Bruders zieht sich Hiro zurück. Als er durch einen Zufall das Projekt seines Bruders, Baymax, eine Art Roboter-Krankenschwester, startet, beginnt er den Hintergründen des Brandes auf den Grund zu gehen. Als er dann dabei noch von einem Maskenmann und seiner eigenen Erfindung, den Mikrobots, angegriffen wird, ist klar, dass deutlich mehr hinter dem Brand steht. Gemeinsam mit den übrigen Nerds muss er sich nun dem maskierten Bösewicht stellen.

Bevor es weiter geht, hier wie immer erst einmal der Trailer:


Die Geschichte von Baymax ist genauso mit Klischees beladen, wie es den Anschein macht. Aufmüpfiger Held wider Willen? Check! Schwerer Verlust zu Beginn? Klaro! Kurioses Heldenteam? Aber sicher doch! Rachsüchtiger Bösewicht? Jawohl! Das klang jetzt vielleicht negativer als es sein sollte. Denn was in unzähligen Comics und Realverfilmungen funktioniert, geht hier genauso gut auf. Die Motivation ist klar, das aufgebaute Heldenteam kann mit stark überzeichneten Charakteren überzeugen und der Bösewicht, nun ja, ist böse genug. Besonders gut gelungen ist aber tatsächlich der namensgebende Roboter Baymax. Seine knuffige Einführung als pummeliger, tollpatschiger Sanitäter-Prototyp geht voll auf. Sein Design ist ebenso einfach, wie überzeugend. Auch ist jeder seiner Auftritte wirklich lustig. Im Verlauf des Films wird Baymax so langsam zum Kampfroboter und verliert damit auch etwas von seinem kindlichen Charme. Dadurch geht zwar der Kuschelfaktor etwas verloren, dafür erinnerte mich sein späteres Design sehr stark an die Anzüge eines Tony Stark. Absicht? Keine Ahnung, aber mir hat das auf jeden Fall sehr gut gefallen!

Audiovisuell zeigt Baymax eindrucksvoll wie weit Animationsfilme mittlerweile gekommen sind. Natürlich verlässt sich Disney auch hier auf den bewährten Look. Dafür geht der Mix aus amerikanischen und japanischen Elementen in San Fransokyo voll auf und erschafft eine glaubhafte Kulisse. Alle Figuren sind detailreich und wiedererkennbar gezeichnet. Vor allem aber die Effekte können voll überzeugen. Egal ob unzählige Mikrobots über den Bildschirm schwirren oder jede Menge in den Kämpfen zu Bruch geht, es sieht großartig aus und braucht sich vor Genregrößen wie The Avengers nicht zu verstecken. Hinzu kommen fantastische Soundeffekte und Sprecher, die einen hervorragenden Job machen. Baymax bietet die gewohnte Disney-Qualität und kann aufgrund des actionreichen Ansatzes technisch voll auftrumpfen.

Vor dem abschließendem Fazit gibt es die Filmkritik hier in Videoform:


Meine Abschließende Meinung? Baymax hat seinen Oscar mehr als verdient. Zwar geht etwas des kindlichen Charmes des Roboters im Verlauf des Films verloren, aber das wird durch großartige Effekte und eine solide Superhelden-Geschichte wieder wett gemacht. Da verzeiht man auch die ganzen Klischees und das zu vorhersehbare Ende. Freunde von Animationsfilmen werden hier definitiv ihren Spaß haben. Aber auch Superhelden-Fanatiker sollen sich Baymax nicht entgehen lassen. Ich wurde hervorragend unterhalten und kann den Film vorbehaltlos an Groß und Klein weiterempfehlen.

Pro:

+ knuffiges, pummeliges Baymax-Design

+ großartige Optik und guter Sound

+ solide Superhelden-Geschichte

+ spaßige und lustige Unterhaltung für Groß und Klein

+ einige Parallelen zu meinem Lieblings-Marvel-Helden

Kontra:

- Klischees und keine neuen Ideen

- vorhersehbares Ende

- Baymax gegen Ende nicht mehr so knuffig

Wertung: 8,5/10

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