Doom: blutiges Gemetzel in der Hölle


Es muss nicht immer tiefgründige Unterhaltung sein. Ganz im Gegenteil! Manchmal möchte ich mich einfach auf die Couch setzen, die Playstation einschalten und stumpfsinnige Unterhaltung genießen, ohne mir zu viele Gedanken zur Story oder zu Gameplay-Mechaniken machen zu müssen. Genau diese Lücke sollte Doom für die PS4 schließen. Ob das gelungen ist, erfahrt ihr in diesem Test!

Die Hölle auf dem Mars

Wieder einmal haben Wissenschaftler auf dem Mars mit Mächten experimentiert, die sie lieber hätten in Ruhe lassen sollen und wieder einmal wird so ein Tor zur Hölle geöffnet, durch das nun unzählige Dämonen strömen. Ihr seid der Doom Guy, erwacht zu Beginn des Spiels in einem seltsamen Sarkophag und werdet direkt vom ersten Gegner angegriffen. Zum Glück liegt eine Pistole in Reichweite und so werden gleich die ersten Gegner erledigt. Im nächsten Raum findet ihr die Rüstung und im Raum darauf sogar schon eine Schrotflinte. Viel mehr Storytelling braucht ihr im restlichen Spiel nicht zu erwarten. Zwar versucht man einen Antagonisten zu etablieren und den Doom-Guy in eine neue Rolle schlüpfen zu lassen, aber das passiert alles nur nebenher und hat mich auch nie wirklich interessiert. Ihr sollt einfach dieses Höllentor wieder schließen und auf dem Weg reichlich Dämonen-Gesocks zurück nach Hause schicken.

Gestört  hat es mich das aber nie. Doom legt ein verdammt hohes Tempo vor, wirft euch von Action Bubble zu Action Bubble ohne eure Zeit mit zu viel Blabla zu verschwenden. Eine ausschweifende Story habe ich da nie gebraucht. Natürlich hätte das Erlebnis noch verbessert, wenn die Charakterisierung und die Erzählung tiefgründiger gewesen wären. Gemessen an meinen Erwartungen hat mich das aber nie gestört. Zudem ist die Kampagne mit ca. 12 Stunden recht lang geraten. Sehr gut!

Moderne Old-School Action

Denn wo Doom richtig glänzen kann, ist das Gameplay. Ich hatte ja schon erwähnt, dass euch das Spiel immer wieder in so genannte Action Bubbles wirft. Das heißt im Grunde nur, dass ihr immer wieder in Räume kommt, in denen es vor Dämonen wimmelt und ihr erst wieder weiter könnt, wenn der letzte fachgerecht zerlegt wurde. Was dabei wirklich verwundert ist, ist das dieser einfache Ansatz zu keinem Zeitpunkt langweilt.

Das liegt in erster Linie am wunderbaren Gunplay und der extrem hohen Bewegungsgeschwindigkeit. Wer stehen bleibt, ist tot. So rennt, springt und ballert ihr euch in rasantem Tempo durch die intelligent designten Arenen. Euer Waffenarsenal reicht dabei von einfachen MGs, über Raketenwerfern bis hin zu Energiewaffen. Jede Waffe verfügt dabei noch über zwei alternative Schussmodi, die sich mit der Zeit sogar noch verbessern lassen, aber dazu später mehr. Beinahe jede Waffe fühlt sich dabei hervorragend ab und das Trefferfeedback ist ein wahrer Traum. Und so kommt man beim Spielen in einem wahren Rausch.

Soweit, so Old-School, aber Doom versteht es die gelungen Arena-Kämpfe mit noch ein paar Elemente moderner Shooter zu würzen. So sind die jeweiligen Level sehr weitläufig designt und das ein oder andere Geheimnis wartet darauf von euch entdeckt zu werden. So findet ihr neben Sammelgegenständen, auch temporäre und permanente Power-Ups, die eure maximale HP, Rüstung oder auch Munitionskapazität erhöhen. Auch Waffenmods und Rüstungs-Upgrades können gefunden werden. Das macht  das Erkunden der Maps durchaus interessant.

Zudem verdient ihr durch Kämpfe Waffenpunkte, die wiederum genutzt werden können, um Ladezeiten, die Durchschlagskraft oder die Bewegungsgeschwindigkeit beim Führen der Waffe verbessern.

Das war aber immer noch nicht alles! In speziellen Runen-Herausforderungen, könnt ihr euch weitere Perks verdienen. Diese Perks reichen wieder von mehr Kontrolle beim Doppelsprung, bis hin zu mehr Munition von gefallenen Gegnern.

Ihr seht also, unter der oberflächlichen Grundmechanik verbergen sich allerhand moderne Systeme, die sich aber perfekt in den Spielfluss einbetten. Doom schafft so den perfekten Spagat zwischen Old-School Action und modernen Shooter Systemen.

Grafik-Bombast in trister Umgebung

Auch audiovisuell konnte mich Doom voll und ganz überzeugen. Erster großer Pluspunkt, Doom läuft jederzeit mit einer butterweichen Framerate mit 60 FPS. Bei all der Action ist das wirklich Gold wert. Die Framerate wird auch nicht durch die Effekt-Vielfalt in die Knie gezwungen. Wenn Gegner zerplatzen, Raketen explodieren und Goodies aus den toten Körpern springen, dann kann auf dem Bildschrm schon verdammt viel los sein. Der Framerate merkt man es nie an.

Einziges Manko ist tatsächlich die fehlende Abwechslung bei den Umgebungen. Man ist entweder in Laborkomplexen auf dem Mars oder in der Hölle unterwegs. Es will sich aber nie ein wahrer Wow-Moment einstellen. Vor allem in der Hölle hätten sie sich so richtig austoben können und da bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.

Gar nicht enttäuscht bin ich hingegen vom Sound. Wo der Waffen- und Gegnersound schon überzeugen kann, trumpft vor allem der Soundtrack aus. Sobald ein Gefecht so richtig Fahrt aufnimmt, dröhnt beste Metal aus der Anlage. Ich bin bestimmt nicht der größte Metal-Fan, aber im Kontext hat das verdammt gut gepasst und die Action noch weiter hervorgehoben. Für Adrenalinschübe ist auf jeden Fall gesorgt.

An dieser Stelle gibt es wie immer ein Video:

Fazit

Doom ist für mich ein perfektes, kurzweiliges Action-Spektakel. Für den ganz großen Wurf mangelt es zwar an der Erzählung oder dem Erschaffen von beeindruckenden Kulissen. Das Gameplay ist dafür aber über jeden Zweifel erhaben. Zudem habe ich gerade einmal 15 Euro für den spaßigen Horror-Trip bezahlt und zu diesem Preis muss man wirklich nicht lange überlegen. Ihr mögt Shooter? Ihr wollt euch einfach mal unterhalten lassen? Dann schlagt zu!

Kommentare