The Amazing Spider-Man: überflüssiges, aber spaßiges Popcorn-Kino



Dieser Film repräsentiert alles was mich momentan so aufregt. Es gibt nichts Neues! Es werden nur fünfte, sechste Teile oder irgendwelche Vor- bzw. Nebengeschichten zu bereits vorhandenen Filmen gedreht. Gehen den Drehbuchautoren etwa die Ideen aus oder trauen sich die Produzenten nicht an neues Material heran?! Warum bitte sollte man, Jahre nachdem der Stoff bereits verfilmt wurde, das Ganze noch einmal neu aufsetzen? Ach ja, die wollen da Geld verdienen. Erst wollte ich mich weigern, den Film zu sehen. Habe ihn mir nun aber aus Langeweile und einer einfachen Knappheit an tatsächlich interessanten Filmen doch angesehen. Und ich muss sagen, er ist gar nicht schlecht. Vielleicht sogar besser als die anderen Filme.

So wird sich bei dieser Verfilmung eher an die Comicvorlage gehalten. Auch ist der „neue“ Peter Parker spritziger und lustiger als der „alte“. Auch wird eine neue Liebschaft und ein neuer Bösewicht aus dem Spider-Man Universum eingeführt. Reicht das aber? Naja an der eigentlichen Story ändert sich ja nichts. Peter wird von einer Spinne gebissen und erhält somit Superkräfte. Anders als in den anderen Filmen schießt er die Netze allerdings nicht aus dem Handgelenk, sondern aus selbstgebaute „Netzkanonen“, was der Comicvorlage entspricht und mir besser gefällt. Es wird sich auch wieder viel Zeit gelassen, diese Wandlung zu beleuchten und Peters Entwicklung darzustellen. Dafür fällt aber der Kampf gegen den eigentlichen Bösewicht meiner Meinung nach viel zu kurz aus. Da hätte der Film einfach etwas länger sein oder bestimmte Sachen kürzer ausfallen sollen. Eher zweitens da der Filme schon eine Spieldauer von fast 140 Minuten hat. Aber es ist doch wichtiger den Kampf gegen den eigentlichen „Bösewicht“ in den Mittelpunkt zu rücken und nicht die Jagd auf einfache Verbrecher und der schnulzige Liebesgeschichte. Davon leben doch eigentlich diese Superhelden-Filme. Aber was soll‘s….

Aber der Film weiß, aufgrund schön choreografierter Kämpfe, einiger lustigerer Kommentare und der schönen Optik zu unterhalten. Kommt dabei aber über das übliche Popcorn-Blockbuster Niveau nicht hinaus. Es muss ja auch nicht immer tiefgründige Unterhaltung sein und das hat ja auch bei diesem Titel keiner erwartet. Vor allem die Szenen in Ego-Perspektive sind sehr sehr schön und hätten gerne länger sein und häufiger vorkommen können.

Alles in allem handelt es sich um einen gut unterhaltenen und kurzweiligen Film, welcher trotzdem den bitteren Beigeschmack der Überflüssigkeit mit sich trägt. Für jeden der einfach Lust auf einfache Unterhaltung hat, für den ist dieser Film kein Fehlgriff. Ob man ihn sich nun kaufen oder doch lieber ausleihen sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich werde ihn, denke ich, nicht noch einmal ansehen. Aber man kann ihn schon einmal gesehen haben.

Pro:
- näher an den Comics
- schöne Optik, gut choreografierte Kämpfe
- echte tolle Ego-Szenen
- unterhaltend

Kontra:
- keine neue Idee, nur Neuauflage à für mich etwas überflüssig
- Kampf gegen den „Bösewicht“ steht nicht wirklich im Mittelpunkt des Geschehens
- hat einige Längen, da die Geschichte an sich ja bekannt ist und daher Spannung verloren geht

Wertung: 5,5/10

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