No Man’s Sky: Auf geht’s in die unendlichen Weiten


Gestern war es also endlich soweit, No Man’s Sky konnte endlich gekauft und ausprobiert werden. Kein anderes Spiel hat in der letzten Zeit dieses „Muss-ich-haben“ und „Wann-ist-es-endlich-soweit?“ Gefühl bei mir ausgelöst. Entsprechend gespannt war ich als der Day One Patch heruntergeladen, das Spiel gestartet und meine Reise beginnen konnte. Erste Kritiken gehen EXTREM weit auseinander. Aber was ist nun meine erste Meinung? Lest weiter!

Soviel gleich vorweg, No Man’s Sky ist nicht für jeden geeignet. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sich No Man’s Sky nur an einen recht kleinen Spielerkreis richtet. Warum?

Nun herkömmliches, gewohntes Gameplay, eine Geschichte, eine Welt voller Aktionen und Beschäftigungen werdet ihr nicht finden. Auch der Einstieg fällt alles andere als einfach. Ihr erwacht auf einen x-beliebigen Planeten, vor euch das Wrack eines Raumschiffes und die wage Andeutung, dass ihr das Teil doch bitte reparieren sollt. Wie ihr das anstellt, was ihr dafür braucht und warum ihr hier seid, wird euch das Spiel nicht verraten. Entweder lest ihr dafür einen des bereits zahlreich vorhandenen Guides oder ihr findet es selbst heraus. (Ich empfehle den zweiten Weg!)

Genau das ist der erste Punkt, der mir extrem gut gefällt, das Forschen. Und damit meine ich nicht Forschen im Sinne von „Scanne X Mal das Element Y“, sondern das eigene Erlernen der Spielmechaniken und Systeme von No Man’s Sky. Die sind im Kern gar nicht so umfangreich, müssen aber zunächst erstmal verstanden werden. Was brauche ich um die Schubdüsen zu reparieren? Wie komme ich an Eisen? Warum sinken die Werte meiner Lebenserhaltungssysteme und wie fülle ich die wieder auf? Wie wehre ich mich gegen aggressive Tiere? Selbst ganz einfache Fragen, wie "Wo zur Hölle ist die Sprinten Taste?" muss man erstmal selbst nachforschen, da einem das Spiel nicht einmal die Steuerung näherbringt. Diese Fragen in den ersten Stunden auf den Grund zu gehen, hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht.

Und genau hier steigen die ersten Spieler aber mit Sicherheit schon aus. Warum soll ich jetzt stundenlang diese roten Kristalle farmen? Warum erklärt mir keiner, wie ich meine Systeme repariere oder überhaupt erst einmal herausfinde, was ich dafür brauche? Für Questmarker verwöhnte Spieler ist das hier sicherlich nichts.

Der größte Aha-Moment war bisher aber definitiv das Verlassen des ersten Planeten. Es ist unglaublich befriedigend auf die Oberfläche der kleiner werdenden Kugel zu blicken und bereits die nächsten Ziele im Visier zu haben. Zwar denkt man sich schon, dass man dort auch nichts anderes tun wird, als bisher, aber ich jedenfalls habe mich darauf gefreut.

In der nahe liegenden Raumstation habe ich auch die erste außerirdische Lebensform getroffen. Die wenigen Wortfetzen, die ich von der fremden Sprache bisher lernen konnte, zeigten mir irgendetwas mit „Eindringling“ und „Handel“. Nun konnte ich dem Fremden drei meiner Ressourcen zum Tausch anbieten. Also wählte ich per Zufall eine aus und siehe da, er gab mir Geld, einen Bauplan und ich stieg in seiner Gunst. Das ist ein sehr einfacher Moment, aber mir hat er gefallen und das Lernen der Sprachen, was ihr an bestimmten Punkten in der Welt an Monumenten macht, ist zu einem neuen Ziel geworden.


Apropos Ziele, die steckt ihr euch größtenteils selbst. Auch damit könnten bestimmte Spielertypen ein Problem haben. Es gibt zwar auf Wunsch einen hauchdünnen Faden, der euch durch das Spiel leitet, aber Aufgaben oder sogar Quests gibt es keine. Ihr bestimmt euer Abenteuer.

Mein Weg führte mich zum zweiten Planeten. Der war, anders als der erste, komplett ausgestorben und eher uninteressant. Also ging es weiter zum dritten. Hier gab es Alien-Basen und neue Tiere und Pflanzen zu entdecken. Es zeigte sich aber auch ein Problem. Der Planet mit seiner Flora und Fauna glich dem ersten sehr stark. Das Terrain war sehr ähnlich, nur anders eingefärbt. Ja auch die Tiere waren nur etwas größere Varianten der bisher entdeckten. Die verteilten Rohstoffe waren sogar komplett identisch. Ich habe noch nicht sehr viel gesehen, hoffe aber das der Zufallsgenerator zukünftig für mehr Abwechslung sorgt.

Momentan suche ich mal wieder Rohstoffe um meinen Hyperantrieb zu reparieren und zu weit entfernten Sonnensystemen aufzubrechen, Was mich dort erwartet? Spielerisch mit Sicherheit das gleiche. Rohstoffe abbauen um neues Equipment zu erwerben, um noch weiter zu fliegen. Offene Fragen zur Langzeitmotivation, zum tatsächlichen Umfang und ob der Entdeckungsdrang erhalten bleibt, muss ich natürlich noch klären.

Fakt ist, No Man’s Sky ist speziell. Gameplaytechnisch gesehen recht einfach. Storymäßig wird bisher jedenfalls gar nichts geboten. Und doch hat es mich in den ersten Stunden fasziniert. Sich die Größe dieses Universums vorzustellen ist unglaublich und das Gefühl als Erster bestimmte Sachen zu entdecken ist großartig. Dieser Entdeckerdrang muss aber aufrechterhalten werden.

Mich interessiert nun vor allem:
  • Wie komme ich an ein besseres Schiff mit einem größeren Inventar, schneller und mit besserer Bewaffnung?
  • Wie komplex und vielseitig sind die Planeten und Lebensformen wirklich?
  • Kommen noch weitere Gameplay-Elemente, wie Shooter-Einlagen oder Weltraumschlachten hinzu?
  • Was bringt es in der Gunst von Aliens zu steigen?
  • Und die größte aller Frage: Was gibt es alles da auf der nächsten Kugel, die da hinten so schön blau leuchtet, zu entdecken?
Und wie immer gibt es hier das Ganze auch noch als Video:


Ich bin durchaus angetan von den ersten Stunden in No Man’s Sky und den eben gestellten Fragen auf den Grund zu gehen, ist mein persönliches Ziel in diesem Spiel. Damit habe ich Motivation genug. Wie es danach weitergeht? Sehen wir mal!

Ein ausführliches Review sollte jedenfalls in den kommenden Wochen folgen. Was ist euer erster Eindruck?


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