Meine ersten Wochen in Virtual Reality | Meta Quest 2 Erfahrungsbericht

Virtual Reality ist nun wirklich nichts Neues mehr. Und auch ich habe schon vor einigen Jahren mit einer ganz einfachen Google Cardboard oder Samsungs Gear VR hineingeschnuppert. Aber so „richtige“ VR-Erfahrung konnte ich bisher nicht sammeln.  Das hat sich vor Kurzem geändert. Ich war mal wieder auf der Suche nach einem neuen Spielzeug und bin irgendwie an der Meta Quest 2 hängen geblieben. Ja, bald steht die Meta Quest 3 an, aber auch deswegen möchte ich heute über meine verspäteten VR-Erfahrungen berichten.

Die ersten WOW-Momente

Grundlegend kann ich als VR-Neuling schon sagen, Headsets MÜSSEN Stand-Alone funktionieren! Gerade die Quest 2 ist für die schnelle, einfache Anwendung fantastisch. Angeschaltet, aufgesetzt, Controller gepackt und es geht los. Es braucht keine umständlichen Einrichtungsvorgänge, Verbindungen zum PC oder einer Konsole. Man bekommt zwar nicht die Power einer PS5 oder Highend Gaming PCs, dafür funktioniert so alles nahtloser und auch ganz wichtig, kabellos! VR kann in meinen Augen nur so wirklich erfolgreich werden.

First Contact: interaktives Kennenlernen von VR

Auf der Meta Quest 2 gibt es eine vorinstallierte Anwendung namens „First Steps“, die als Tech-Demo und Tutorial herhalten soll. Wie funktionieren die Controller? Was kann man alles in VR machen? Als Einstieg hat mich dieses Tutorial richtig umgehauen. Alles ist richtig schön plastisch, zum Anfassen und durch das richtig gute haptische Feedback der Controller hat man sich sehr schnell „wie zu Hause“ gefühlt. Es gibt noch eine zweite Variante dieses Tutorial namens „First Contact“ welches inhaltlich und technisch sehr ähnlich, aber grafisch noch beeindruckender ist. Diese beiden Tutorials sind richtig gut gelungen und sollten jedem sofort zeigen, was VR ist und kann.

Fuchteln, Ballern und Staunen

Der erste Eindruck war also richtig gut. Aber was kommt danach? VR wird unweigerlich mit Spielen in Verbindung gebracht. Also musste ich mir auch da einige anschauen.

Als erstes war natürlich der Klassiker an der Reihe: Beat Saber. An sich bin ich kein großer Fan von Rhythmus-Spielen. In VR ist das aber etwas ganz anderes. Allen voran die Musik ist wirklich fantastisch und dank der räumlichen Wahrnehmung und des guten Feedbacks der Controller, kommt sehr schnell in einem Flow. Dann fällt es schwer aufzuhören. Zum Glück sieht man sich selbst beim Spielen nicht, denn wenn die Arme wild hin und her fliegen und man sich unter Hindernissen bückt, sieht das für Außenstehende echt albern aus. Aber man fühlt sich dabei furchtbar cool…

Beat Saber: Säbeln im Beat

Shooter gehören natürlich auch auf die Liste von Dingen, die man in VR ausprobieren MUSS. Meine Wahl fiel auf Robo Recall. Dieser einfache Shooter setzt auf Teleportation zur Fortbewegung und wie ich später noch feststellen sollte, ist das eine richtig gute Sache (aber dazu später mehr). Und auch hier funktioniert das räumliche Gefühl richtig gut. An sich schießt man immer wieder stumpf auf die gleichen Roboter, aber in VR macht das unheimlich viel Spaß!

Zu guter Letzt musste ich natürlich auch noch 3D-Videos und Erlebnisse ausprobieren. Dinosaurier, Unterwasserwelten, riesige Leinwände, auf denen man Filme schauen kann, das Angebot ist wirklich groß. Ebenso weit gestreut ist aber auch die Qualität dieser Angebote. Es kann schon beeindruckend sein so einen Dino lebensgroß vor sich zu sehen. Ich habe aber noch kein Video gefunden, bei dem ich so richtig dieses Mittendrin-Gefühl hatte. Am Ende hat man immer gemerkt, dass da ein Video läuft. Das liegt auch daran, dass die Auflösung genau in diesen Momenten nicht hoch genug ist und die Bilder nicht so sauber aussehen, wie man es gerne hätte. Das mag an der Quest 2 liegen, da aber auch hier die Qualität stark schwankt, möchte ich das zum Teil auch auf die Kameratechnik schieben. Gerade künstlich erzeugte Welten sehen viel besser aus als real gefilmte Videos.

Hitze, Unschärfe und Übelkeit

Und damit sind wir bei den Problemen, die ich mit meinen ersten Ausflügen in die VR hatte.

Allen voran, meine Brille. Ich muss in der Quest 2 en beiliegenden Spacer verwenden, damit meine Brille mit in das Headset passt. Dadurch wird der eh schon knappe Sweat Spot, in der die Linsen ein richtig scharfes Bild liefern, noch kleiner. Verrutscht das Headset ein wenig, ist das Bild nicht mehr so klar wie zuvor. Dazu sind die Brillengläser noch eine weitere Schicht vor den Augen, die beschlagen oder schmutzig sein kann. Da passiert mir immer noch sehr schnell und dann setzt man alle par Minuten das Headset ab, reinigt die Brille oder die Linsen der Quest und weiter geht’s. Das kann durchaus nerven und ich bin mir sicher, dass man ohne Brille oder mit Kontaktlinsen mit VR deutlich mehr Spaß hat.

Auch sammelt sich der Schweiß nach nur wenigen Minuten unter dem Headset, was wiederrum die Sicht beeinträchtigen kann. In den letzten Tagen (wenn nicht sogar schon Wochen) war es für VR einfach zu warm. Da ist das Headset super unangenehm am Kopf und so lag die Quest in den heißen Tagen mehr ungenutzt im Schrank als auf meinen Kopf. Vielleicht liegt es auch nur am Standard-Kopfband der Meta Quest 2, aber im warmen Sommer ist VR nur bedingt zu empfehlen.

Mission ISS: Motion Sick im Weltall

Und da gibt es ja immer noch das Thema „Motion Sickness“. Man sieht Bewegungen, die der Körper nicht spürt. Das kann Schwindel und Übelkeit verursachen. Auch ich bleibe da nicht verschont, auch wenn da ganz stark von der Anwendung abhängt. Fast alles, bei dem man sich nicht schnell bewegt oder sogar stillsteht, funktioniert bestens. Sobald ich auch nur mit dem Stick Laufen muss, passt das meinem Körper gar nicht. Ganz schlimm war es bei Mission ISS, einem interaktiven Spiel bei dem man durch die Raumstation schweben kann. Da kamen einfach zu viele Bewegungsrichtungen auf einmal zusammen. Das musste ich nach ein paar Minuten abbrechen. Nicht ganz so schimm, aber auch sürbar war es bei The Climb 2. Zwar steht man da auch im Raum still und klettert „nur“ einen Berg hoch, aber die Spielfigur bewegt sich die ganze Zeit und nach ca. 20 Minuten hatte ich auch davon zu viel. Gewöhnt man sich daran? Keine Ahnung, aber es gibt ja zum Glück genug Angebote, bei den man sich nicht so viel fortbewegt.

Die Langlebigkeit von VR

Es braucht nicht viel Zeit, um zu erkennen, welches enorme Potential in VR steckt. Ich habe in den ersten Wochen die Quets 2 zwar ausschließlich für Entertainment genutzt, möchte demnächst aber auch mal Apps zum Arbeiten ausprobieren. Aktuell kann ich mir bei dieser Hardware aber nur schwer vorstellen, dass das gut funktioniert. Das erfordert viel besseres Passthrough wie bei der Quest Pro oder der anstehenden VisionPro von Apple. Insgesamt haben mir meine Erfahrungen mit der Quest 2 gezeigt, die Hardware muss noch um einiges besser werden, damit VR massentauglich werden kann. Die Bildschärfe muss besser werden, damit die Illusion nicht so schnell verloren geht. Noch viel wichtiger ist der Blickwinkel, denn man schaut viel mehr durch ein Fernrohr in die virtuelle Welt als tatsächlich in ihr einzutauchen. Dazu sollten reale und virtuelle Welt noch stärker miteinander verschmelzen. Und die Headsets müssen kleiner, leichter, bequemer und vor allem noch langlebiger werden. Denn nach maximal zwei Stunden ist der Akku leer.

Apple hat mit der VisionPro aber nun endlich gezeigt, dass man die Technologie an sich jetzt ernst nimmt und man mit entsprechend performanter Hardware jetzt nachziehen will. Ich stand den Thema VR immer sehr skeptisch gegenüber. Ist das mehr als ein Gimmick? Benutzt man die Headsets auch noch nach ein paar Tagen, wenn der erste Wow-Effekt verflogen ist? Nach nun schon einigen Wochen mit Quest 2 bin ich weiterhin sehr angetan von VR und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es von nun an nur noch besser wird. Das Potential ist riesig und aktuelle Angebote zum Teil schon super beeindruckend. Vermutlich bin ich auch ein wenig in der Honeymoon-Phase und vielleicht sieht das in ein paar Wochen schon wieder anders aus. Schauen wir mal.

Kommentare

  1. Das Schreiben einer Abschlussarbeit kann überwältigend sein, aber die Beauftragung eines ghostwriter mastearbeit trägt dazu bei, eine gut recherchierte und hochwertige Arbeit sicherzustellen. Dieser Service ist ideal für Studenten, die professionelle Anleitung benötigen.

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