Nach zwei eher nicht so guten
Filmkritiken wird es mal wieder Zeit für weniger Gemecker und endlich mal
wieder einen guten Film. Dass ich dabei mit Kingsman erst einen Film desselben
Genres hoch gelobt habe, verbuche ich jetzt einfach mal als Zufall. Denn mit
Spy kommt eine weitere, sich überhaupt nicht ernstnehmende Agentenkomödie
daher, die einem immer wieder zum Lachen bringen kann und überraschenderweise
auch die eine oder andere nett anzusehende Actionsequenz bietet. Auch wenn sich
das jetzt schon beinahe wie ein Fazit gelesen hat, lest weiter und erfahrt,
warum mir der Film so gut gefallen hat.
Susann Cooper ist Analystin bei
der CIA und hauptsächlich mit verantwortlich für den erfolgreichen Ausgang
einer Mission. So hat sie ihren Agenten Bradley Fine stets im Blick,
übermittelt ihm wichtige Informationen und warnt ihr vor möglichen Bedrohungen.
Dass sie heimlich in ihren Partner verschossen ist, steigert ihre Aufmerksamkeit
umso mehr. Nur leider ist er es immer, der die Lohbeeren erhält. Zwar hat sie
die Agentenschule abgeschlossen, aber selbst einen Einsatz hat sie noch nicht
bekommen. Das ändert sich als Fine bei einem Einsatz getötet und klar wird,
dass alle operierenden Agenten der CIA enttarnt wurden. Ein neuer, noch
unbekannter Agent muss es richten und somit ist Susans Stunde gekommen. Ihr
Auftrag, eine Atombombe ausfindig machen und den anstehenden Waffendeal
verhindern.
Auch Spy lässt sich bei der Story
auch nicht wirklich etwas Neues einfallen. Spy bedient aber mit voller Absicht
die typischen Agentenfilm-Klischees und treibt diese gekonnt auf die Spitze.
Kenner des Genres wird die Story in keinster Weise überraschen. Genau an dieser
Stelle vergibt Spy ein Paar Punkte. Dafür werden die Lachmuskeln umso mehr
strapaziert. Die Anspielungen sind mehr als deutlich zu erkennen und der Film
weis mit einigen frischen Ideen immer wieder witzig zu unterhalten. Hinzu
kommt, dass ich ein Freund von schwarzem Humor bin. Wenn dann gleich zu Beginn
des Films Leute aufgrund einer allergischen Reaktion sterben müssen und das
auch noch trocken kommentiert wird, konnte ich nur noch laut loslachen. Vor
allem aber Melissa McCarthy als dezent tollpatschige, aber durchaus fähige Agentin
Susan Cooper sorgt immer wieder für Lacher. Sehr gut, sie flucht bedeutend
weniger als sonst und somit verkommt Spy nicht zum Schimpfwort-Fest, wie einige
ihrer letzten Filme.
McCarthys Leistung ist zudem hoch
anzurechnen, dass sie es beinahe mühelos schafft neben Jason Statham und Jude Law
zu brillieren. Denn sowohl Statham und Law machen einen einwandfreien Job, aber
McCarthy stiehlt allen die Show. Dabei zeigt sich vor allem Statham von seiner
humorvollen Seite und nimmt viele seiner eigenen Rollen selbst aufs Korn. Wenn
er wieder mal davon erzählt, wie er brennend mit einem Auto auf einen Zug
gesprungen ist und völlig übertreibt, ist das einfach nur unglaublich witzig.
Insgesamt passt die Chemie zwischen McCarthy und Statham einfach perfekt. Die
beste Szene des Films in meinen Augen ist der kurze Disput der beiden im
Hotelflur in Paris. Aber seht es euch am besten selbst an.
Aber nicht nur Freunde von
derben, schwarzen Humor kommen auf ihre Kosten, denn die liebe Susann muss sich
erstaunlich oft in Action-Szenen zur Wehr setzen. Ob sie nun auf einem
Motorroller durch Budapest jagt oder sich ein heftiges Gefecht in einer engen
Küche liefert, die Action-Sequenzen sind einwandfrei eingefangen und wirklich
gut inszeniert.
Insgesamt muss ich sagen, dass
mich Spy äußerst gut unterhalten hat. Einzig die vorhersehbare und
vergleichsweise lahme Story halten den Film ein wenig zurück. Dafür zündet der
Humor in jeder Szene des Films und auch die Action kann sich echt sehen lassen.
Vor allem die gut aufgesetzte und hochkarätige Besetzung tragen zu einem
überaus positiven Gesamteindruck bei. Den Film kann man sich auf jeden Fall
anschauen!
Pro:
+ deutliche Anspielungen
+ schön derber und schwarzer
Humor
+ McCarthy nicht ganz so vulgär
wie sonst
+ unglaublich lustiger Jason
Statham
+ überraschend viel und gute
Action
Kontra:
- Story nicht sehr einfallsreich
und flach
- keine Überraschungen
Wertung: 8/10
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