Neben Adam Sandler ist vor allem
auch Kevin James äußerst umstritten. Ich persönlich mag den Großteil seiner
Filme, muss aber auch zugegen, dass allerhand Mittelmaß und auch ein paar
kräftige Ausrutscher unter seinen Werken vertreten sind. Im Jahr 2009 schlüpfte
Kevin James in die Haut von Paul Blart. Dieser füllige, liebenswerte
Kaufhauswächter hat nicht nur mit der Liebe, seiner Tochter und seinen
ständigen Drang nach Zucker zu kämpfen, sondern muss auch ganz nebenbei das Kaufhaus
vor ein paar Dieben und Geiselnehmern beschützen. Dabei erzählte der erste Teil
eine wirklich lustige Underdog-Geschichte, in der ein Mann über sich
hinauswächst in zum Held wird. Da der Film anscheinend erfolgreich war, musste
ein zweiter Teil in die Kinos. Schon der Trailer stimmte mich kritisch, aber
ich mochte das tollpatschige Dickerchen und gab dem Nachfolger jetzt eine
Chance.
Nachdem Paul in Teil 1 das
Kaufhaus und die Geiseln gerettet und das Herz seiner Traumfrau erobert hat,
kommt es, wie es kommen muss. Paul heiratet und wird für seine Tat geehrt.
Alles scheint prima, doch nur sechs Tage nach seiner Hochzeit wird auch schon
wieder verlassen. Unglück folgt auf Unglück und so wird auch noch seine Mutter
vom Milchwagen überfahren. So fällt Paul
in ein emotionales Loch und auch sein Ruhm verfliegt sehr schnell, sodass er
wieder nur der dicke Wärter ist, der kaum respektiert wird. Sein einiger Halt
ist seine Tochter Maya. Doch die hat sich heimlich an der UCLA beworben und
wurde sogar angenommen. Doch sie traut sich nicht, ihren Vater zu beichten,
dass auch sie ihn verlassen wird. Doch Pauls Laune bessert sich, als er eine
Einladung zur Security Guard Expo in Las Vegas erhält. Doch sein Aufenthalt
verläuft weniger harmonisch und erholsam als erwartet und als schließlich eine
neue Räuberbande versucht das Hotel auszuräumen, ist es wieder an Paul Blart
für Sicherheit zu sorgen.
Während Paul im ersten Teil
wirklich noch der sympathische, dicke Tollpatsch ist, fand ich ihn im zweiten
Teil einfach nur noch nervig. Zu Beginn des Films versinkt er im Selbstmitleid,
strotzt dann aber wieder vor übertriebenem Selbstvertrauen und vor allem seine
Art mit anderen Menschen zu interagieren ist etwas merkwürdig. Dazu kommt, dass
die Story nicht nur flach, sondern extrem uninspiriert ist. Da haben sich die
Drehbuchautoren wohl gedacht, Vegas geht als nächster, größerer Schritt immer.
Nur leider fehlt es dem beinahe an allem, was den ersten Teil auszeichnete.
Klar, wir haben wieder eine furchtbar böse Gangsterbande und natürlich wird
Blart’s Tochter wieder entführt. Auch eine neue Liebelei ist am Start, aber die
wird so unter aller Sau und fragwürdig präsentiert, dass man sie getrost
vergessen kann.
Insgesamt setzt der zweite Teil
viel zu sehr auf die übertriebene Slapstick-Schiene. Vor allem Pauls Kampf
gegen einen etwas übelgelaunten gefiederten Gastauftritt beschreibt den Film in
meinen Augen perfekt. Diese Szene ist viel zu lang, viel zu übertrieben und
einfach nicht lustig. Das ist echt schade, denn in einigen seltenen Momenten
blitzen das Potential und die Stärken des Erstlings durch. Das sind aber nicht
die lauten und krampfhaft lustigen Momente, sondern die in denen Kevin James
ganz der pummlige, sympathische Held wider Willen ist. Davon gibt es leider
viel zu wenig.
Dass Kaufhaus Cop 2 eine schnell
dahin geschmissene Fortsetzung ist, die nur zum schnellen Abkassieren in die
Kinos gehetzt wurde, merkt man auch bei der schauspielerischen Leistungen und
der allgemeinen filmischen Qualität. Ich hatte nie das Gefühl einen wirklich
hochwertig produzierten Film zu sehen und fragte mich auch bei so manch einer
schauspielerischen Entgleisung, was das denn in Hollywood zu suchen hat. Da sah
das einsame Kaufhaus aus Teil 1 deutlich besser aus als Las Vegas in Teil 2. Das
muss man erst einmal schaffen.
Als Fan von Kevin James und
Freund des ersten Films fällt es mir echt schwer zuzugeben, dass Kaufhaus Cop 2
den Kritikern von James vollkommen Recht gibt. Anstatt die Figur des
tollpatschigen Wärters weiterzuentwickeln wird viel zu sehr auf Slapstick
gesetzt. Kaufhaus Cop 2 ist ein perfektes Bespiel für die Geldgier der
amerikanischen Filmstudios, die mit einem schlechten ersten Teil gleich den
guten Ruf des ersten Werkes beschädigen. Tut euch den Gefallen und tut so als
hätte es diesen zweiten Teil nie gegeben.
Pro:
+ einige Momente zeigen den
sympathischen Paul Blart
+ einige schöne, lustige
Actionsequenzen
+ gute Ideen (schlecht umgesetzt)
Kontra:
- flache, uninspirierte Handlung
- Kevin James stellenweise nervig
- viel zu viel Slapstick, einfach
viel zu selten wirklich lustig
- unterdurchschnittliche
schauspielerische Leistungen
- kein hochwertiges Filmerlebnis
Wertung: 4/10
Kommentare
Kommentar veröffentlichen