Alienation ist mal wieder so ein Titel, der es nur dank des PS Plus Abos
auf meine PS4 geschafft hat. Und anfangs war ich skeptisch. Schon wieder ein
Twin Stick Shooter? Schon wieder ein starker Fokus auf Koop? Aber ich sollte mich
täuschen. Denn Alienation, so einfach die Spielidee auch ist, ist ein richtiger
Knaller, der mich nun schon einige Stunden mit Freunden an die PS4 gefesselt
hat. Im Review erfahrt ihr warum.
Wer braucht eine Story?!
Irgendwann wurde die Erde von Aliens angegriffen und beinahe ausgelöscht.
Der Mensch mit seinem ganzen Erfindungsreichtum hat nun Hightech-Anzüge
erschaffen, mit denen speziell ausgebildete Soldaten gegen die Eindringlinge in
die Schlacht ziehen sollen.
Und mehr kann ich zur Story nicht sagen. Zwar werdet ihr über die ganze
Welt gejagt und immer mal wieder spricht jemand zu euch, aber aufgrund der
krassen Action auf dem Spielschirm und der unterirdischen Präsentation habe ich
jedenfalls von der Story absolut gar nichts mitbekommen. Wenn ihr das Intro zum
Spiel gesehen habt, wisst ihr genau so viel wie ich.
Aber ist das was Schlechtes? Ich stehe auf gute Stories, bin sogar der
Ansicht, dass eine gute Geschichte über Schwächen im Gameplay hinweg täuschen
kann. Dass das auch andersherum funktioniert, beweist Alienation.
Wildes Alien-Gemetzel
Denn was Alienation an Story und Erzählung fehlt, wird durch die großartige
Action wieder wettgemacht. Das Spiel fackelt nicht lange und schickt euch nach
einem sehr kurzen und optionalen Tutorial auf eure erste Mission. Sofort werdet
ihr mit einer Masse Aliens konfrontiert, die euch quasi zum Dauerfeuer zwingt.
Ausweichen, Feuern, Nachladen, Granate, Fähigkeit zünden, Nachladen,
Weiterfeuern,… Ihr habt beim Spielen kaum eine Verschnaufpause. Das Gameplay
geht nach kurzer Eingewöhnung unglaublich intuitiv und flüssig von der Hand und
so entsteht sehr schnell ein wunderbarer Spielfluss, der euch immer weiter in
die Action reinzieht.
Dazu schafft es Alienation, dass die Konfrontationen durch die
verschiedenen Gegnertypen nie langweilig werden. So werden kleine und schnelle,
große und langsame, Fern- und Nahkampfgegner geschickt gemischt, sodass ihr
andauernd an eurer Taktik feilen und stets auf der Hut sein müsst. Selten habe
ich so gut durchstrukturierte Top-Down-Action gespielt.
Die Loot-Spirale
Ein weiterer Motivationsfaktor ist die RPG typische Loot-Spirale. Immer
wieder findet ihr neue Ausrüstung. So werdet ihr in hohem Tempo mit neuem Equipment
ausgestattet und die Jagd nach der noch
besseren Schrotflinte, dem heißerem Flammenwerfer, der schnelleren MP und so
weiter beginnt. Dass ihr eure Waffen nachträglich noch mit Rohstoffen
verbessern könnt, trägt zum einsetzenden Sammeltrieb bei.
Außerdem darf natürlich ein Erfahrungssystem nicht fehlen. Damit steigert
ihr nicht nur nach und nach eure Lebenspunkte, sondern könnt so in die zwar
recht überschaubaren, aber abwechslungsreichen Fähigkeitsbäume der drei verschiedenen
Klassen investieren.
Das stetige Verbessern eures Charakters funktioniert einwandfrei.
Alleine spaßig, zusammen großartig
Das macht alles alleine schon Spaß, aber zum richtigen Highlight wird
Alienation erst wenn man mit bis zu vier anderen Spielern spielt. Am besten mit
Freunden und mit Headset. Denn das Spiel wirft euch entsprechend der
Spielerzahl deutlich mehr Gegner um die Ohren. Spätestens bei vier Spielern
kann es schon vorkommen, dass man seine Spielfigur vor lauter Feinden und
Explosionen noch kaum auf dem Bildschirm erkennen kann. Die chaotische Action
erlebt so ihren bombastischen Höhepunkt. Taktischen Vorgehen wird vor allem auf
den höheren Schwierigkeitsgraden zur Pflicht. Als Koop-Shooter funktioniert
Alienation nochmal besser.
Aber auch ohne Freunde könnt ihr euch jederzeit einer anderen Lobby
anschließen oder eure Session für andere Spieler freigeben. Nur leidet darunter
die Taktik. Spaß macht es trotzdem.
Knallbunte Action
Zum Abschluss wie immer ein paar Worte zur Technik. Wenn der Bildschirm zu
explodieren scheint, überall Alien herumfliegen und ein bunter Effekt den
nächsten jagt, sieht Alienation richtig gut aus. Zwar ist das Genre an sich
nicht bekannt dafür die schönsten Spielewelten oder Charaktere zu erschaffen,
aber die Kulissen sehen alles andere als schlecht aus und vor allem die
Gegnermodelle sind schön modelliert.
Die verschiedenen Waffentypen können ebenfalls mit wiedererkennbaren und
brachialen Sounds aufwarten. Zur Musik kann ich gar nicht viel sagen, da die
bei all der Action untergegangen ist. Jedenfalls ist mir nichts im Kopf
geblieben.
Einzig die Sprachausgabe könnte man hier bemängeln. Aber wie bereits
gesagt, auf die Story achtet hier sowieso niemand.
Fazit
Alienation ist für mich ein großartiges Beispiel für ein Titel, den ich
immer mal wieder zwischendrin einschieben werde. Durch die fehlende Story und
das im Kern doch recht einfach gestrickte Gameplay wird Alienation nie ein
Horizon, Uncharted oder Nier ablösen können. Aber für die schnelle Runde
zwischendurch und spaßige Gaming-Abende mit den Kumpels ist das Spiel perfekt.
Ihr wollt das Hirn abschalten und Action pur? Dann schaut euch Alienation mal
etwas genauer an!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen