Das ist es also, das große Finale
der Fitty Shades of Grey Trilogie. Beworben wird der dritte Film mit dem Zusatz
„Erlebe den Höhepunkt“. Ist er das
wirklich? Ich weiß dass viele die Filme und dazugehörigen Bücher abgrundtief hassen
und mindestens genauso viele sie abgöttisch verehren. Ich selbst hatte immer
eine sehr nüchterne Einstellung zu den Büchern und Filmen. Hat sich das nun
geändert? Das erfahrt ihr in dieser Filmkritik. Viel Spaß!
Ganz normale Eheprobleme
Der Film beginnt gleich mit der
großen Hochzeit von Anastasia und ihrem Christian Grey. Es folgen wunderschöne
Flitterwochen in Europa und es könnte alles so schön sein, wäre da nicht Anas
ehemaliger Boss Jack, der er sich zur Aufgabe gemacht hat die Familie Grey und
vor allem Christian zu vernichten. Natürlich spielen auch Christians Vorlieben,
Eifersucht und so weiter eine zentrale Rolle innerhalb der Erzählung.
Und seien wir mal ganz ehrlich.
Niemand hat hier eine tiefgründige Geschichte erwartet. Als jemand der die Bücher
gelesen hat, habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe. Leider auch
nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist der dritte Film. Jeder sollte
mittlerweile wissen, was man zu erwarten hat. Der seichte Thriller-Plot soll
für ein bisschen Spannung sorgen, wird aber nie wirklich interessant oder sogar
überraschend. Die Romanze bleibt so dünn, wie Dakota Johnsons Nachthemd und
Charaktere weiterhin so einfach gestrickt wie der namensgebende Protagonist.
Kann man das aber dem Film
vorwerfen? Nein! Der Film nimmt, was die Bücher an Vorlage geboten haben und
macht daraus das Bestmögliche. Mir war im Kino nicht langweilig und für eine
einfache Abendunterhaltung taugt der Film für mich auf jeden Fall. Hirn
ausschalten und einfach berieseln lassen!
Schöne, reiche Menschen
Und dieses Berieseln funktioniert dabei ganz gut, weil der Film,
wie auch schon die beiden Vorgänge, sehr hochwertig in Szene gesetzt sind. Ich mag
den Hochglanz-Look der Fifty Shades of Grey Filme. Schöne Menschen leben in
schönen Wohnungen und Häuser, fahren tolle Autos und haben guten Sex (dazu später
mehr). Ein Kollege nannte es „Kaffee-Werbung-Optik“, ich würde es eher in den
Mode oder Parfüm-Markt stecken, aber die Aussage ist wohl die gleiche. Geerdet ist es mit Sicherheit nicht, aber
genau dieses Abgehobene sorgt in meinen Augen für einen wirklich hochwertigen
Look, der auf der Leinwand gut aussieht.
Dazu kommt ein sehr guter Einsatz
von Musik. Manche Szenen wirken wie gut produzierte Musik-Videos und vom ersten
Teil an habe ich gelobt wie gut die Musik zum Bild passt und eine passende Stimmung
transportiert. Das ändert sich auch im dritten Teil nicht.
Und so ist es für mich die
filmische, stark stilisierte Umsetzung, die die Filme für mich unterhaltsam
gestaltet hat. Nicht die hauchdünne Story, der Sex oder die Charaktere machen
für mich die Filme aus. Es ist der Look und Sound, der mir einfach gefällt.
Viel nackte Haut, wenig echter Sex
Angeblich soll im letzten Teil
auch am meisten Sex stecken. Das kann ich so nicht bestätigen. Man sieht noch
reichlich nackte Haut und darf zusehen wie zwei schöne Menschen simulierten
Koitus vor der Kamera vollziehen, aber mehr als vorher ist es wirklich nicht.
Auch wird es nicht unbedingt härter oder explizierter als vorher. War euch Teil
1 zu seicht? Dann ist das jetzt auch noch so.
Und an sich finde ich das gar
nicht so übel. Die Sexszenen waren immer recht gut gefilmt und angemessen
eingefangen, spielten für mich aber auch eine übergeordnete Rolle. Was mir hier
allerdings noch bedeutend stärker aufgefallen ist als vorher, ist die
Tastsache, dass der gute Christians die seine Ehefrau echt hypersensibel sein
müssen. Die beiden müssen sich gefühlt nur anschauen und schon erleben sie den
Höhepunkt ihres Lebens. Da sind die beiden echt zu beneiden…
Wer echten Sex sehen will, sollte sich Intimacy ansehen. Einen Film, den ich persönlich unansehlich finde.
An dieser Stelle darf natürlich auch das Video nicht fehlen.
An dieser Stelle darf natürlich auch das Video nicht fehlen.
Fazit
Ich verstehe weder den Hass noch
den Hype, die um die Bücher und die Filme entstanden sind. Für mich stehen die
Fifty Shades of Grey Filme auf einer Ebene wie die vielen anderen Romanzen à la
Nicholas Sparks. Es ist eben eine seichte, belanglose Liebesgeschichte, die sich
mit mehr nackter Haut als sonst abhebt, dafür aber kaum Handlung bietet. Auf
der anderen Seite kann ich die technische Umsetzung durchaus anerkennen. Die Optik
und der Sound gefallen mir einfach. Und am Ende kommt es doch nur auf den
eigenen Geschmack an. Ist es der schlechteste Film aller Zeiten? Auf gar keinen
Fall! Ist es ein wirklich guter Film? Auch nein! Es ist einfach nur ein Film,
der unterhalten kann, wenn man nicht alles so ernst nimmt und sich einfach
berieseln lässt.
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