Weil Midsommar nun auch bei Prime Video erhältlich ist, konnte ich den Film
endlich nachholen. Ari Asters zweiter Film weist viele Parallelen zu seinem
Erstlingswerk Hereditary auf, geht aber auch einige neue Wege. Vor allem eins
bleibt aber gleich, Midsommar bewegt vollkommen abseits des Mainstreams und
kann dabei kaum einem eindeutigen Genre zugeordnet werden. Warum mir Midsommar
im Endeffekt aber nicht so gut gefallen hat wie noch Hereditary, erfahrt ihr in
dieser Filmkritik.
Midsommar startet mit einem echten Schockeffekt. Ohne etwas verraten zu
wollen, haben mich diese ersten paar Minuten sofort gepackt und auf einen
vermutlich extrem düsteren Trip vorbereitet. Leider schafft man es nicht über die
gesamte Laufzeit von immerhin 148 Minuten nicht mehr diesen Knalleffekt zu
erzeugen. Midsommar hat seinen stärksten und emotionalsten Moment gleich zu Beginn
des Films. Und das hat bei mir negativ nachgeklungen.
Aber gehen wir nochmal ein paar Schritte zurück. Worum geht es eigentlich?
Eine Gruppe Studenten rund um die junge Dani, die das eingangs erwähnte,
tragische Erlebnis verarbeiten muss, reist nach Schweden. Einer ihrer Freunde
hat sie zu den Feierlichkeiten rund um die Sommersonnenwende in seiner Heimat
eingeladen. Was vor Ort echt harmlos mit ein paar Pilzen beginnt, wird
allerdings sehr schnell zum einem vom Kult getriebenen Horrortrip.
Wobei man Midsommar gar nicht als Horrorfilm betiteln kann. Jedenfalls tue
ich mich damit schwer. Denn Midsommar ist streckenweise erstaunlich fröhlich, ja
sogar lustig, dann wiederrum verdammt verstörend und auch emotional. Der Umgang
mit dem Tod, Familie, Liebe und Freundschaft und fremde Kulte sind alles
Themen, die hier irgendwie untergebracht werden und so wirkt Midsommar vor
allem extrem überladen. Auch Hereditary hat sich ähnlichen Themen gewidmet,
diese aber fokussierter herausgearbeitet. Und dieser Fokus fehlt in Midsommar.
Trotzdem habe ich mich nicht gelangweilt, ganz im Gegenteil! Gerade die
beinahe schon surreale Stimmung, die sich durch den ganzen Film zieht, fasziniert.
Das fängt schon mit der hellen, fröhlichen Kulisse an. Midsommar ist der
hellste „Horrorfilm“, den ich je gesehen habe, denn zur Sommersonnenwende geht
in Schweden die Sonne nicht unter. Entsprechend sonnig ist auch der Film. Dazu
kommen mit Blumen und bunten Bildern dekorierte Häuschen und Gewänder und perfekt
ist die schwedische Idylle. Dieser starke Kontrast zu den präsentierten Handlungen
verstärkt umso mehr das Unbehagen beim Zuschauer. Dazu kommt, dass der Film
richtig clever jederzeit mit offenen Karten spielt. Wandgemälde verraten so zum
Beispiel ganz offen die Handlung des Films. Aufmerksamen Zuschauen können so
extrem viele und wichtige Details ins Auge fallen. Man muss aber wirklich aufpassen,
ansonsten könnte es schwerfallen der Handlung zu folgen.
Schauspielerisch möchte ich lediglich Florence Pough herausstellen, die
sehr reserviert darstellt, wie sehr sich ihre Figur mit den Geschehnissen
auseinandersetzen muss. Sie zeigt perfekt wie viele unterdrückte Gefühle so
langsam hochkochen und sie vor allem mit sich selbst ins Reine kommt. Eine
wirklich sehr gute Leistung, die Frau Pough hier präsentiert!
Und damit sind wir schon wieder beim Fazit. Midsommar ist anders,
wunderschön gefilmt und irgendwie faszinierend. Leider erreicht man nie wieder
die Qualität der Anfangsminuten und spickt die Handlung mit etwas zu viel
Füllmaterial und zu vielen Nebenschauplätzen. Ein reduzierterer Film hätte mir
hier besser gefallen. Und trotzdem zeigt Ari Aster wieder einmal wie gut er es
beherrscht Horror zu erschaffen, der lange im Kopf bleibt. Nur ist ihm das mit
Hereditary in meinen Augen noch etwas besser gelungen.
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