Survival Spiele waren noch nie das Genre, das mich am meisten interessiert hat. Oftmals fehlt diesen Spielen einfach eine übergeordnete Handlung, die alles zusammenhält oder ein großes Ziel, das man verfolgen kann. In Subnautica sieht das ein bisschen anders aus. Zwar verlässt sich das Spiel weiter auf das Sammeln von Ressourcen, dem Erkunden der Spielwelt und den Überlebenskampf, aber es vergisst auch nicht nebenbei eine spannende Geschichte zu erzählen. Und damit konnte Subnautica selbst mich überzeugen, jedenfalls eine Weile lang…
Langsame Rettung
Nachdem Ihr auf einen fremden Planeten abstürzt und in eurer Rettungskapsel
inmitten eines riesigen Ozeans wieder zu euch kommt, geht es vor allem ums
nackte Überleben. Während ihr also versucht Trinkwasser und Nahrungsmittel zu
bekommen, versucht ihr vor allem Verbindung zur Außenwelt aufzubauen und den
Ozean um euch herum zu erkunden.
Anfänglich fand ich das auch extrem interessant und motivierend. So gibt
euch Subnautica immer wieder klare Ziele. Als erstes repariert ihr eure
Rettungskapsel um einen Notruf absetzen zu können. Und direkt vor euren Augen liegt
das Wrack eures Raumschiffes. Doch ihr könnt euch dem Schiff nicht einfach nähern,
weil aus dem Reaktor Strahlung austritt. Also müsst ihr Blaupausen und Ressourcen
sammeln, um euch vor der Strahlung zu schützen. Auch euer Notruf wird empfangen
und es gibt klare Story-Punkte auf die ihr hinarbeiten könnt. In dem Moment als
eure Rettung sehr nah erscheint, geschieht allerdings etwas, dass im ersten Moment
die Spielwelt mit einem Schlag sehr viel komplexer und interessanter macht,
allerdings auch das Tempo aus der Erzählung beinahe völlig rausnimmt.
Ab diesem Moment macht jedenfalls die Erzählung kaum noch Fortschritte.
Ziele werden immer schwieriger zu erreichen. Crafting und der Überlebenskampf
rücken dann ganz klar weiter in den Fokus. Und genau ab diesem Moment hat mich
Subnautica leider wieder verloren. Mir fehlte irgendwann wieder die Motivation.
Bei dem starken Story-Einstieg, fiel der abrupte Abfall leider extrem auf.
Subnautica verlässt sich irgendwann fast nur noch auf das Survival-Gameplay und
das ist wie gesagt leider nichts, was mich persönlich besonders anspricht.
Nicht schon wieder Fisch!
Reden wir also über dieses Überleben.
So müsst ihr regelmäßig Trinkwasser und Nahrung besorgen. Zum Glück
schwimmen im Ozean jede Menge Fische herum. Später, wenn der Basenbau hinzukommt,
könnt ihr Fische sogar in kleinen Aquarien züchten, um sie nicht mehr mühselig
einfangen zu müssen. Mir persönlich hat sich Hunger und Durst-Anzeige aber zu
schnell wieder geleert. So kümmert ihr euch im Spiel zu sehr um die Nahrungsaufnahme
als eure eigentlichen Ziele zu verfolgen. Zwar kann man in den Optionen
deaktivieren, dass die Spielfigur Essen und Trinken muss, aber damit geht schon
einmal eine große Säule des Gameplays verloren. Also wenn man aktiv
Spielmechaniken aktivieren kann, dann hätte man sie doch auch gleich weglassen
können.
Bedeutend besser gefallen haben mir hier das Sammeln von Blaupausen und der
Basenbau. Ihr erhaltet recht früh im Spiel einen Scanner, mit dem ihr Wracks
erforschen könnt und so nach und nach weitere Werkzeuge freischaltet. So
bekommt ihr bessere Tauschflaschen, damit ihr nicht oft an die Oberfläche zum
Luftholen müsst. Ihr könnt euch kleine Scooter bauen, um schneller von A nach B
zu gelangen und selbst große U-Boote können später gebaut werden. Da euer
Aufenthalt auch etwas länger ausfällt, könnt ihr irgendwann ganze Unterwasser-Behausungen
errichten. Das hat mir tatsächlich am meisten Spaß gemacht. Räume
aneinanderreihen, mit wichtigem Equipment füllen und von dort aus auf Erkundung
gehen. In diesen Momenten macht Subnautica am meisten Spaß!
Nur bis ihr zu diesen richtig coolen Erweiterungen und Gefährten kommt,
vergeht sehr viel Spielzeit, in der ihr einfach nur dem nächsten Fisch
hinterherjagt.
Bunt und geheimnisvoll
Am meisten überrascht hat mich aber wie abwechslungsreich so eine Spielwelt
voller Wasser sein kann. Ihr startet in einem recht seichten Korallenriff und
arbeitet euch immer weiter in die Tiefe vor. Dabei werden Umgebungen immer
abgefahrener, geheimnisvoller und interessanter. Die optische Varianz in
Subnautica ist wirklich überraschend. Dass das Spiel dabei auch noch so toll
aussieht, ermutigt weiter zum Erkunden. Fische und andere Lebewesen sehen
leicht comichaft und für mich irgendwie „knuffig“ aus und die überaus
farbenfrohe Präsentation sorgt für ein schönes Gesamtbild.
Zwar kommt es auf der PS4 immer wieder zu kurzen Framerate-Einbrüchen und
die anfängliche Ladezeit ist recht lang, aber ansonsten ist Subnautica wirklich
schön anzusehen und technisch sauber programmiert.
Auf der Sound-Seite ist mir ehrlicherweise bis auf die Titelmelodie nicht
sehr viel in Erinnerung geblieben. Zwar hat jede Region seine eigene
wiedererkennbare Melodie, aber aus dem Gedächtnis heraus, könnte ich die
einzelnen Musikstücke keinem Gebiet zuordnen.
Fazit
Subnautica hat für mich nur ein einziges Problem. Irgendwann rückt die Story leider sehr weit in den Hintergrund und das Survival Gameplay nach vorne. Diesen Tausch hätte es in meinen Augen absolut gar nicht gebraucht, weil die für mich treibende Kraft damit weggefallen ist. Vermutlich ist Subnautica einfach nicht meine Art Spiel. Ich erkenne die vorhandenen Stärken, nur mit der Motivation hat es irgendwann nicht mehr geklappt. Wenn diese Survival Games aber genau euer Ding sind, dann ist Subnautica sicherlich ein Spiel mit dem ihr jede Menge Freude haben werdet
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