Und da sind wir wieder. Schon
wieder ein 2D Action Game. Schon wieder wunderschöne, handgemalte Kulissen und fantastische
Animationen. Schon wieder ein Spiel, von dem ich bis vor Kurzem noch nie etwas
gehört habe. Schon wieder ein Spiel, dass mich an das Steam Deck gefesselt hat.
Wie passend also, dass das letzte Spiel, das ich hier getestet habe vom „Schwesterstudio“
entwickelt wurde. Und umso passender ist da sogar das Genre. Denn Absolum ist ein
Roguelite mit Beat’em Up Gameplay. Damit willkommen in der scheinbar endlosen
Schleife und meinem Testbericht zu Absolum.
Stürze den bösen Herrscher
Nachdem eine Katastrophe,
herbeigeführt durch die Magier, das Land Talamh in Trümmer gelegt hat, werden
diese vom bösen Sonnenkönig Azra versklavt und das gesamte Land unterjocht. Ihr
spielt als ein von vier Figuren einer Rebellen-Truppe, die sich dem König entgegenstellen.
Ihr sollt Azra töten und die Magier befreien.
Die Erzählung ist Absolum ist herkömmliche
Fantasy-Kost und in ihrer Ausgangslage nicht besonders interessant. Mir hat das
klare Ziel aber vollkommen ausgereicht, um mich in die Spielwelt auf die Gegnerscharen
zu stürzen. Ihr trefft auf euren Durchläufen auf allerhand Charaktere, die die
Spielwelt um kleine Geschichten ergänzen und Talamh somit nach und nach immer
greifbarer gestalten. Damit nutzt Absolum eine ähnliche Erzählstruktur wie
andere große Vertreter des Genres (Hades) und auch hier funktioniert das in
meinen Augen wunderbar. Mit jedem neuen Run lernt ihr neue Details, trefft neue
Charaktere oder erlebt kleine Geschichten in Form von Nebenquests. Diese
Nebenquests wirken sich auch auf die Spielwelt und nachfolgende Runs aus. Das
hat mir sehr gut gefallen, weil die Spielwelt dadurch sehr lebendig wirkt.
Große Preise gewinnt die Story
bei mir nicht. Aber sie ist zweckmäßig, gut erzählt und hält mich bei der
Stange. Der Fokus liegt sowieso beim Gameplay.
Prügeln, Schießen, Zaubern
Mit dem Genre der Beat’em Ups bin
ich nicht wirklich vertraut. So viel mir auch der Einstieg in Absolum etwas
schwer. Das fing schon beim Lauftempo der Spielfigur an. Es fühlte sich
irgendwie zu langsam und träge an. Ich bin mit den verschiedenen Ebenen der
2D-Perspektive nicht zurechtgekommen und habe so oft an Gegnern vorbeigeschlagen,
weil ich zu weiten hinten oder vorne stand. Meine ersten ein bis zwei Stunden
in Absolum waren sperrig. Doch dann hat es irgendwie einfach Klick gemacht. Nach
dieser anfänglichen Eingewöhnungszeit kann ich jetzt nur voller Begeisterung
davon schwärmen, wie viel Spaß mir dieses Kampfsystem macht.
Wie sich hier irgendwann einfache
Angriffe, Griffe, Fähigkeiten, Konter, Wurfwaffen oder sogar Reittiere
kombinieren lassen, ist einfach fantastisch. Wenn man einmal gelernt hat den Kombozähler
immer weiter in die Höhe zu treiben und man mehrere Gegner durch die Luft
jongliert, entfaltet das Kampfsystem seine ganze Raffinesse. Auf den ersten
Blick wirkt das alles sehr einfach, aber hier greifen so viele kleine Systeme
ineinander, dass es ein großer Spaß ist diese ganzen Nuancen zu entdecken.
Dazu kommt, dass sich alle vier spielbaren Charaktere zwar grundlegend gleich steuern, aber dann doch unterschiedliche Spielstile erfordern. So haben sie alle unterschiedliche Movesets, aktive Fähigkeiten und unterscheiden sich geringfügig bei Dingen wie der grundlegenden Geschwindigkeit oder Schaden. Ich habe zwar schnell eine Lieblingsfigur gefunden, aber es macht mir immer noch viel Spaß auch die anderen weiter zu meistern.
Schritt für Schritt zum Ziel
Und „meistern“ ist schon der
richtige Begriff, denn Absolum kann bockschwer werden. Das ist Teil der
Roguelite Identität. Tode sind gewollt und gehören einfach dazu. Mit jedem
Durchlauf sammelt ihr Erfahrungspunkte und Ressourcen, die dann in
Verbesserungen für die nächsten Versuche investiert werden können. Dazu gehören
grundlegende Eigenschaften wie mehr Leben oder mehr kritischer Schaden, aber
auch neue aktive Fähigkeiten oder Verbesserungen eurer Rituale.
Rituale sind Kräfte, die ihr auf euren Runs erhalten könnt. Angriffe fügen dadurch zum Beispiel Feuerschaden hinzu oder Laden elektrische Ladung auf, die sich irgendwann auf alle Gegner entlädt. Ausweichen lässt Dolche erscheinen und so weiter. Natürlich werden diese Rituale genretypisch bei jedem Versuch zufällig verteilt und nicht immer bekommt man, was man gerade habe wollte. Aber auch das gestaltet jeden Durchlauf abwechslungsreich und interessant.
Man lernt Rituale sinnvoll zu kombinieren.
Dazu wird der Charaktere durch passive Upgrades permanent stärker und auch als
Spieler lernt man natürlich dazu und irgendwann ist der verdammte Boss endlich
besiegt. Schon wenige Durchläufe später wundert man sich, warum man überhaupt
einmal Probleme an dieser Stelle hatte. Das Gefühl von permanentem Fortschritt
trifft Absolum sehr gut.
Einen Trick hat Absolum noch parat. Denn das Roguelite-Genre kann schnell auch zu arg repetitiven Durchgängen führen. Absolum führt aber schnell Abzweigungen und geheime Pfade ein. Oft steht ihr vor Kreuzungen und könnt wählen, welchen Weg ihr nun einschlagen wollt. Geht ihr durch die Burg und kämpft gegen den Ritter mit großem Schild oder doch lieber gegen die Gnome und Trolle im Wald? Nebenquests führen euch dabei immer wieder auf neuen Routen durch die Spielwelt. Nach vielen Stunden Spielzeit bin ich so immer noch nicht gelangweilt.
Handgemalte Fantasy-Welten
Im Intro sprach ich ja schon vom „Schwesterstudio“.
Damit meine ich meinen letzten Testbericht zu Shinobi. Und beim Design wird die
Verwandtschaft mehr als deutlich. Schon im letzten Test musste ich schwärmen. Auch
bei Absolum kann ich nichts als Positives über die grafische Umsetzung berichten.
Die handgemalten Kulissen und Charaktermodelle sehen fantastisch aus und sind geschmeidig
animiert. Die Welt wirkt bunt, lebendig und dank des grundlegenden Designs
einfach ungemein interessant. Da wirken auch keine Froschmagier deplatziert,
sondern fügen sich nahtlos und das schöne Gesamtbild ein. Perfekt!
Genauso viel Lob muss ich über
den Soundtrack ausschütten. Auch hier werden gekonnt Genres vermischt und am
Ende entsteht eine der besten musikalischen Untermalungen des gesamten Jahres.
Sogar ein Mick Gordon hat hier mitgewirkt und mit seinem Song für einen der
Bosskämpfe ein echtes Meisterwerk abgeliefert. Die Action wird musikalisch
perfekt untermalt.
Fazit
Das Gaming Jahr 2025 ist für mich
geprägt von kleineren Spielen. Absolum reiht sich hier perfekt mit ein. Auch
wenn ich anfangs Probleme mit dem Beat’em Up Gameplay hatte und Roguelite-Elemente
nun wirklich keine Besonderheit mehr sind, so geht die Kombination hier
vollkommen auf. Die Kämpfe sind kurzweilig, spaßig, fordernd und dank des
fantastischen Fortschrittssystem ungemein motivierend. Grafik und Sound sind
über jeden Zweifel erhaben. Ich finde auch den Preis mehr als gerechtfertigt.
Wer wirklich ALLES erledigen möchte, kann verdammt viel Zeit in Absolum
versenken. Sollte euch die Tests auch nur ein klein wenig neugierig gemacht
haben, greift zu! Absolum ist absolut fantastisch!





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