Sony SmartWatch 2: Die smarte Welt am Handgelenk

Smartwatches gibt es nicht erst seit Kurzem. Vor allem Sony und Samsung bringen schon seit einigen Jahren immer wieder neue Modelle auf den Markt. Nur wurden diese Uhren bisher als technische Spielereien für Nerds abgestempelt, die keinen wirklichen Mehrwert bieten. Die baldige Markteinführung der Apple Watch und das bereits auf Uhren angepassten Betriebssystem Android Wear deuten darauf hin, dass die Smartphone-Hersteller jetzt bereit sind, die breite Masse mit den smarten Uhren anzusprechen. Ich persönlich war schon immer scharf auf eine dieser intelligenten Uhren. Vor allem die Sony SmartWatch 2 hat es mir von Anfang an angetan. Jetzt nutze ich sie seit einiger Zeit und möchte euch hier erkläre, warum diese Uhr mehr als eine einfache Spielerei ist.

Design
Aber fangen wir wie immer mit den äußeren Werten an. Das Design ist ja immer reine Geschmackssache, aber bei einem Gerät, das direkt am Körper getragen wird und das somit Teil des Outfit ist, spielt ein ansprechendes Design eine umso wichtigere Rolle. Zum Glück hat Sony da komplett meinen Geschmack getroffen. Zwar musste ich mich erst ein wenig an das fast quadratische Design gewöhnen, aber das ging erstaunlich schnell. Der Edelstahlrahmen, der sich auf der Front um das Gehäuse zieht, verleiht der Uhr einen sehr schicken und eleganten Eindruck. Natürlich darf auch der Sony typische Standby-Knopf nicht fehlen, der vielleicht ein wenig zu groß geraten ist. Insgesamt kann ich aber sagen, dass mich das Design der SmartWatch 2 durchaus anspricht. Sie wirkt so schlicht und elegant, dass sie sogar nicht einmal sofort als technisches Spielzeug am Handgelenk auffällt, sondern direkt als Uhr wahrgenommen wird. Super!

Verarbeitung und Tragekomfort
Das beste Design taugt nichts, wenn das Gerät mangelhaft verbaut ist. Hinzu kommt das eine Uhr vor allem angenehm am Handgelenk liegen muss. Auch hier kann die Sony SmartWatch 2 voll überzeugen. Wie bereits erwähnt war das quadratische Design nur kurz ein Problem. Mit einer Dünne von gerade einmal 9 Millimetern kann die SW2 klassische Uhr teilweise unterbieten und liegt daher sehr angenehm an der Hand. Dieser Umstand wird durch das geniale Gewicht von leichten 122 Gramm unterstützt. Ich habe mich für die Variante mit Silikonarmband entschieden. Da ich Metallarmbänder gewohnt war, brauchte ich schon eine kurze Eingewöhnungszeit. Zwar hatte ich befürchtet, dass ich unter dem Silikon schwitze, aber diese Angst hat sich nicht bestätig. Durch die Größenverstellung sollte die Uhr an jeden Arm passen. Nur für Frauen ist die Uhr sicherlich noch viel zu groß. Da sollten die Hersteller noch eine Lösung finden. Auch die Verarbeitung ist top. Da wackelt oder knarzt gar nichts. Ein weiterer, sehr wichtiger Pluspunkt ist die IP57-Zertifizierung. Wie auch die Xperia Z-Smartphones ist die Uhr wasserdicht. So braucht man bei Händewaschen keine Angst haben.

Performance
Es war gar nicht so leicht, herauszufinden was denn da so in der SW2 arbeitet. Nach einiger Recherche bin ich auf folgende Daten gestoßen: Die Sony SmartWatch 2 wird von einem 180 MHz Single-Core-Prozessor angetrieben. Das klingt erschreckend wenig. Umso erstaunlicher ist, wie flüssig die Uhr läuft. Zwar kann es zu kurzen Verzögerungen beim Öffnen von Apps kommen, aber das liegt alles noch im erträglichen Rahmen. Man darf nie vergessen, dass es sich hier um eine Uhr handelt. Das Wischen durch die einzelnen Screens oder das Scrollen in Emails und Texten funktioniert einwandfrei. Dieser Umstand kommt sicherlich daher zustande, dass die Uhr selbst kaum arbeitet, aber dazu später mehr.

Display
Mit einer Auflösung von 220 x 176 Pixeln löst das Display der SW2 nicht hoch auf. So lassen sich bei Texten deutliche Treppchen erkennen. Für mich reicht die Auflösung aber immer noch aus. Zum schnellen Lesen einer SMS oder zum Ablesen der Uhrzeit ist das völlig ausreichend. Das eigentliche Highlight des Displays ist die transflective-Technologie. Das heißt, dass das Umgebungslicht genutzt wird, um das Display zu beleuchten. So kann permanent die Uhrzeit angezeigt und auch bei starkem Lichteinfall deutlich abgelesen werden kann. Mich hatte bisher immer gestört, dass andere Smartwatches erst aufgeweckt werden müssen, um die Uhrzeit ablesen zu können. Das ist bei der Sony Smartwatch 2 echt super. Das Display der SW 2 ist somit zwar nicht das schärfste, kann aber bei der Ablesbarkeit deutlich auftrumpfen und das ist mir deutlich wichtiger als die Anzahl der Pixel.

Konnektivität und Funktionen
Über Bluetooth kann die Uhr mit jedem Android-Gerät, auf dem mindesten Android 4.0 läuft, verbunden werden. Der erstmalige Pairing-Vorgang kann mittels NFC deutlich vereinfacht werden. Einfach die NFC-Chips aneinander halten und auf dem Smartphone werden alle notwendigen Apps installiert. Das hat bei mir einwandfrei funktioniert. Über das Smartphone wird dann auch die Uhr verwaltet. So können das Hintergrundbild, das Ziffernblatt und die installierten Apps angepasst und eingestellt werden. Einmal verbunden zeigt die Uhr jede Information an, die auf dem Smartphone landet. So werden zum Beispiel eingehende Anrufe an der Uhr angezeigt und durch einen starken Vibrationsalarm unterstützt. Man kann dann den Anruf annehmen oder ablehnen und sogar vorgefertigte SMS von der Uhr aus versenden. Da kommen wir an den Punkt, der immer fälschlicherweise kritisiert wird, die Einwegkommunikation. Immer wieder lese ich, dass die Uhr ja nur Informationen anzeigt und ich damit nichts anfangen kann. Das stimmt nicht. Das Versenden der SMS ist da nur ein Beispiel. Durch zahlreiche im Playstore zu erhaltene Apps das Funktionsspektrum den Belieben angepasst werden. Da es jetzt den Rahmen sprenge würde, jede möglich Interaktion zu beschreiben, sage ich nur so viel: Für mich ist die Funktionalität und der Nutzen einer Smartwatch durchaus gegeben. Zwar muss man auf eine Kamera oder Lautsprecher und Mikrofon verzichten. Aber mal ehrlich: Wer will denn mit einer Uhr telefonieren oder sogar fotografieren? Das sieht doch albern aus!

Akkulaufzeit
Ein weiteres Problem vieler solcher Uhren ist die Akkulaufzeit. Momentan schimpfen alle über die miserablen Laufzeiten der Moto 360. Es war auch hier nicht einfach klare Daten zu finden, aber letztendlich konnte ich aufdecken, dass in der Sony SmartWatch 2 ein Akku mit 225 mAh steckt. Das klingt verdammt wenig und umso erstaunlicher ist, wie gut er sich im Vergleich mit der Konkurrenzschlägt. Ich schaue schon mehrmals die Stunde auf die Uhr und speziell bei Twitter geht teilweise echt die Post ab. Trotzdem hält die Uhr 3 Tage durch. Durch ein normales Netzteil plus USB-Kabel kann die Uhr in weniger als einer Stunde auch wieder aufgeladen werden. Das sind in meinen Augen echt fantastische Werte.

Fazit
Ich mutiere so langsam zum Verfechter auslaufender Generationen, immerhin habe ich bereits die Sony SmartWatch 3 im Laden gesehen. In punkto Design gefällt mir die Sony Smartwatch 2 aber deutlich besser Durch das schlichte und edle Äußere fällt sie sogar auf den ersten Blick gar nicht so sehr als technisches Spielzeug auf. Auch der Tragekomfort ist hervorragend. Das Display könnte etwas schärfer sein und Apps ein wenig schneller laden, aber für eine Uhr (und das darf man nie vergessen) geht das voll in Ordnung. Vor allem die Ablesbarkeit des Displays auch bei starkem Tageslicht, die Funktionalität und die Akkulaufzeit sind fantastisch. Sicher bleiben Smartwatches vorerst ein Spielzeug für Technikbegeisterte wie mich, aber als Schnick-Schnack kann man sie wirklich nicht abstempeln. Ich kann die Sony SmartWatch 2 für alle interessierten vorbehaltlos weiterempfehlen. Zudem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach großartig. 

Bevor wir zu den Pros und Kontras kommen, folgt wie immer das Testvideo:




Pro:
- schlichtes und elegantes Design
- hervorragender Tragekomfort
- IP57-Zertifizierung (wasserdicht)
- transflektives Display lässt sich super ablesen
- überragende Akkulaufzeit
- Funktionalität durch zahlreiche Apps erweiterbar
- großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis

Kontra:
- etwas geringe Displayauflösung
- kurze Ladezeiten beim Öffnen von Apps
- für Frauen viel zu groß (Frauenmodell?)
- umständliches Entfernen von Apps (siehe Video)


Wertung: 8,5/10


Kommentare