Alcatel Onetouch Watch: preiswert, einfach, gut


Erst vor kurzem habe ich hier auf dem Blog darüber geschrieben, ob denn so eine Smartwatch überhaupt Sinn macht. Kurz zusammengefasst, man braucht es nicht, aber es ist in meinen Augen ein wirklich angenehmes Gadget. Bisher habe ich die Sony SmartWatch 2 verwendet, welche auch weiterhin ab und zu mein Handgelenk schmückt. Doch nun bin ich auf der Suche nach einer runden Smartwatch auf die Alcatel Onetouch Watch gestoßen. Vor allem ihr geringer Preis hat mich letztendlich davon überzeugt, mir die Uhr etwas genauer anzusehen. Was ihr für unter 100 Euro geboten bekommt, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Design

Startpunkt ist wie immer das Design. Vor allem bei Smartwatches ist das ein äußerst wichtiger Punkt. Die Uhr wird permanent sichtbar am Handgelenk getragen, erfüllt eben auch den Zweck eines Schmuckstücks. Dementsprechend hoch sind meine Anforderungen an das Design. Die Alcatel Onetouch Watch kann hier in meinen Augen voll überzeugen. Das schlichte, runde Design macht einen simplen, edlen Eindruck und so fällt die Uhr auf den ersten Blick gar nicht als Recheneinheit am Handgelenk auf. Der silberne Metallrahmen, die schwarze Front und das schwarz, rote Armband sehen in meinen Augen einfach richtig schick aus. Mit einem Durchmesser von ca. 42 mm und einer Dicke von ca. 10 mm ist die Uhr auch angenehm kompakt geraten und wirkt am Handgelenk nicht zu wuchtig. Viele werden mit Sicherheit den kleinen schwarzen Balken, das liebevoll getaufte Flat Tire Design, bemängeln. Klar, eine komplett runde Anzeige wäre mir auch lieber gewesen, aber mit einem schwarzen Hintergrund fällt das gar nicht auf.

Verarbeitung und Tragekomfort

Design ist ja immer Geschmackssache, aber bei der Verarbeitung und beim Tragekomfort zählen wirklich nur harte Fakten. Die Verarbeitung ist großartig. Das Metallgehäuse ist hochwertig und sauber verarbeitet und vor allem die Glasfront fühlt sich mit ihren leicht abgerundeten Kanten sehr angenehm an. Der Druckpunkt des einzigen Knopfes ist perfekt. Dass sie Rückseite der Uhr aus Plastik besteht, hat mich jedenfalls nie gestört. Zudem ist auch diese einwandfrei verarbeitet. Der Tragekomfort ist allerdings noch verbesserungswürdig. Da sich die USB Schnittstelle, sowie ein NFC Chip im Armband befinden, kann dieses erstens nicht ausgetauscht werden und zweites wird dieses dadurch etwas steif. Ich hatte definitiv schon bequemere Uhren am Handgelenk. Nach ca. einem  Monat muss ich aber sagen, dass das Armband bereits etwas weicher geworden ist und nach wenigen Tagen  am Handgelenk habe ich die Uhr auch gar nicht mehr wahrgenommen. Der Tragekomfort ist also alles andere als schlecht, aber es geht besser.

Display

Das wie bereits erwähnt fast runde Display löst mit 240 x 204 Pixeln bei einer Pixeldichte von 258 ppi auf. Das reicht bei einer Uhr völlig. Man kann zwar beim genauen Hinsehen einzelne Pixel erkennen, aber stören tut das nicht. Viel wichtiger sind die Blickwinkeln und die Ablesbarkeit bei starkem Licht. Ich nutze die Uhr immer auf der niedrigsten Helligkeitsstufe und hatte nie Probleme etwas abzulesen. Super!

Konnektivität und Funktionen

Ein großer Vorteil der Alcatel Onetouch Watch ist, dass Sie sowohl mit Android-, als auch mit IOS-Geräten verwendet werden kann. Einfach die Alcatel Move App installieren und die Uhr per Bluetooth oder NFC mit dem Gerät koppeln. Nun könnt in der App eins von drei Watchfaces auswählen, den Hintergrund ändern und einstellen welche Benachrichtigungen durchkommen sollen. Zudem fungiert die Uhr als Fitness Tracker. So könnt ihr die gelaufenen Schritte oder euren aufgezeichneten Schlaf in der App anzeigen lassen.

Moment mal! Nur drei Watchfaces? Ein Nachteil der Onetouch Watch ist, dass sie nicht mit Android Wear, sondern mit einem eigenen Aufsatz daherkommt, welcher euch nicht die Möglichkeit bietet neue Apps zu installieren. So bekommt ihr auf der Uhr lediglich Apps zur Überwachung eurer Fitness, eine Musik Player Fernsteuerung, eine Wetter App, einen Fernauslöser für die Kamera, einen Kompass und ein paar Einstellungen. Auch ein Herzfrequenzsensor ist mit an Bord. Das mag nicht nach sehr viel klingen und für viele zu wenig sein. Ich persönlich möchte aber gar nicht mehr mit einer Smartwatch anstellen. Von daher bin ich damit auch zufrieden. Die Einschränkungen sollten vor dem Kauf aber bewusst sein!

Dafür ist das User Interface sehr einfach gehalten und äußerst intuitiv. Ihr wollt den Flugmodus einstellen? Einfach auf das Flugzeug tippen! Ihr wollt im Menü zurück? Einfach auf den schwarzen Balken tippen. Alles ist eben auf diese eine Berührung ausgelegt, Onetouch eben. Blöd nur, wenn ihr im Menü wart und später wieder auf die Uhr schaut, dann landet ihr nicht im Watchface, sondern direkt wieder im Menü. Das finde ich etwas nervig.

Benachrichtigungen signalisiert euch die Uhr per Vibration. Das Display bleibt aber ausgeschaltet. Mit einem Wisch von unten nach oben, könnt ihr eine Liste aller Nachrichten anzeigen lassen. Je nach App kann der Inhalt variieren. Bei WhatsApp Nachrichten wird der gesamte Inhalt dargestellt, bei Emails nur der Betreff. Interagieren könnt ihr mit den Meldungen nicht. Auch das mag einigen zu wenig sein. Ich möchte nur wissen, dass da etwas ist, um zu entscheiden, ob es sich lohnt das Telefon zur Hand zu nehmen. Damit erfüllt die Uhr ihren Zweck.


Performance und Akkulaufzeit

Der verbaute STM429 Chip taktet mit 180 MHz. Das ist nicht viel und leider merkt man das auch ab und zu. Die Uhr läuft nicht immer ganz flüssig und vor allem bei der Musik App und der Lautstärkeregelung merkt man, dass ein stärkerer Chipsatz hier von Vorteil gewesen wäre. Eine Uhr muss zwar nicht rennen wie ein Smartphone, ein wenig mehr Power wäre wie gesagt doch wünschenswert gewesen. Dafür verbraucht der Chip nicht viel Strom. Der verbaute 210 mAh starke Akku hält bis zu drei Tage durch und ist in nur einer Stunde wieder aufgeladen. Das sind beachtliche Werte! Zudem müsst ihr kein extra Kabel mit euch herumtragen, da sich der USB Anschluss, wie bereits erwähnt, direkt im Armband befindet.

Wie immer an dieser Stelle der Test als Video. Viel Spaß!

Fazit

Und jetzt kommen wir zum Preis. Neu kostet die Alcatel Onetouch Watch ca. 100 Euro und damit weniger als so manch ein Fitness-Tracker. Ich habe sogar eine ca. einen Monat alte, gebrauchte Uhr für 70 Euro erstanden. Für das Geld bekommt man sehr viel Smartwatch. Zwar sind einige Einschränkungen der Funktionalität vorhanden und auch beim Tragekomfort und der Performance gibt es noch Luft nach oben. Aber dafür wissen das Design, das Display und die Akkulaufzeit voll zu überzeugen. Jedem der genau weiß, dass die Uhr den Anforderungen genügt, kann ich die Uhr wärmstens empfehlen.



Pro:

Kontra:

+ schickes, edles Design
- Funktionen nicht mit zusätzlichen Apps erweiterbar
+ hochwertige Materialwahl und Verarbeitung
- keine Interaktion mit eingehenden Benachrichtigungen
+ einfaches und intuitives Benutzeroberfläche
- Performance teilweise zu träge
+ sehr gut ablesbares Display
- Tragekomfort könnte besser sein (steifes Armband)
+ hervorragende Akkulaufzeit, schnell aufgeladen
- Armband kann nicht gewechselt werden
+ super Preis-/Leistungs-Verhältnis

+ Verwendung mit Android und IOS möglich



Wertung: 8/10

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