Apple 21,5 Zoll iMac mit Retina 4K Display: teures Schmuckstück


Meiner wachsenden Abneigung gegenüber Microsofts Betriebssystem habe ich an dieser Stelle schon häufig kundgetan. Das führte nun soweit, dass ich Windows gänzlich den Rücken gekehrt habe und nun der 21,5 Zoll große iMac mit 4K Retina Display meinen Schreibtisch schmückt. Bin ich nach knapp 2 Monaten der Nutzung immer noch zufrieden? Wie ist der Umstieg zum neuen OS? Und ist der iMac seinen zugegeben extrem hohen Preis auch wert? Finden wir es heraus!


Design & Verarbeitung

Ja, Apple und das Design und die Verarbeitung, das passt einfach wie Arsch auf Eimer. Dieser iMac ist ein echtes Schmuckstück aus Aluminium und Glas. Durch die gewölbte Form hat es Apple sogar geschafft, dass der iMac von der Seite einfach extrem dünn aussieht. Diese optische Täuschung, der wunderschön designte Standfuß und der grundlegende Drang zum edlen Minimalismus machen den iMac in meinen Augen zum schönsten Gerät, dass man sich irgendwie auf seinen Schreibtisch stellen kann. Auch die Verarbeitung ist natürlich Apple typisch auf einem extrem hohen Niveau. Spaltmaße oder unsaubere Kanten sucht man vergeblich.  Der iMac ist einfach ein Paradebeispiel für modernes und hochwertiges Design. Modern? Eigentlich hat sich am Design seit vielen Jahren nichts getan, aber das zeigt umso mehr was für ein gutes und zeitloses Design Apple da kreieren konnte.

Wenn ich am Design etwas auszusetzen hätte, dann sind es die verhältnismäßig großen Displayränder und die Positionierung der Anschlussmöglichkeiten. Der schwarze Rahmen, der sich um das Display zieht, macht zwar einiges her, aber ich hätte dann doch lieber ein größeres Display gehabt. Vor allem aber die USB Anschlüsse auf der Rückseite sind mit der Zeit doch nervig. Blind sind sie kaum zu finden und jedes Mal den Mac zu drehen um etwas anzustecken wird doch etwas lästig. Ein USB Hub schafft hier aber auf jeden Fall Abhilfe.

Display

Kommen wir aber zum Highlight, dem Display. Das ist schlicht und ergreifen fantastisch! Mit einer Auflösung von 4096 x 2304 Pixeln ist es nicht nur gestochen scharf, sondern auch die Farben kommen richtig gut zur Geltung. Apple bewirbt die Display mit der P3 Technologie, die einen um 25 Prozent größeren Farbraum als sRGB darstellen soll. Und das sieht man. Der Dynamikumfang und die Farbdarstellung sind großartig, ohne dabei zu übersättigt zu wirken.

Nun könnte man zudem meinen, dass das OS mit einer so hohen Auflösung einfach verdammt pixelig oder einfach sehr klein aussehen könnte. Apple skaliert die 4K Auflösung auf 2048 x 1152 Pixel runter, sodass für jeden dargestellten Pixel tatsächlich zwei physikalisch vorhandene zu Verfügung stehen. Icons und Schriften sehen dadurch gestochen scharf aus. Einzelne Pixel lassen sich natürlich nicht mehr erkennen. Wer will kann diese Skalierung in den Displayeinstellungen auch selbst anpassen, sodass zum Beispiel mehr Platz auf dem Desktop entsteht. Mir persönlich war die Darstellung dann einfach zu klein.

Das Betrachten und die Arbeit an diesem Display werden damit zu einem echten Erlebnis. Vor allem für mich als Youtuber ist es sehr geil sein FULL-HD Videomaterial in voller Auflösung betrachten zu können und trotzdem genug Platz für die Timeline, Einstellungen, usw. zu haben.


Performance

Im inneren meines 4K iMacs werkelt der standardmäßig verbaute Intel I5 der fünften Generation mit 3,1 GHz. Diesem stehen 8 GB RAM und die Intel Iris Pro 6200 Grafikeinheit zur Seite. Das ist für Highend-PC Fetischisten sicherlich viel zu wenig und vor allem die Onboard Grafikkarte hat auch mich anfangs skeptisch gemacht, aber die Performance des iMac ist ein Traum. Nur upgraded auf jeden Fall auf das Fusion Drive oder greift gleich zur SSD. Die standardmäßig verbaute HDD mit 5400 U/min ist ein schlechter Witz.

Der iMac ist in unter einer halben Minute komplett gebootet und einsatzbereit, ein 10 Minuten langes Full-HD Video hat man in ca. 5 bis 10 Minuten exportiert. Ladezeiten beim Öffnen und beim Wechseln zwischen Apps sind quasi nicht existent. Nur sollte man bedenken, dass der iMac keine Gaming Maschine ist. An dieser Stelle merkt man doch die schwache GPU. Spielen ist zwar möglich, nur nicht in voller Auflösung und bei höchstem Detailgrad. Aber zum Zocken kauft man sich eh nicht einem Mac.

Software und der Umstieg von Windows

Wie schlägt sich nun Mac OS im Vergleich zu Windows 10 und wie einfach ist der Umstieg? Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, denn im Endeffekt bleibt es wieder Geschmackssache, welches OS einem besser gefällt. Mit Windows 10 hat mich Microsoft letztendlich verloren und somit gefällt mir Mac OS X deutlich besser. Alles wirkt sinnvoll durchdacht, Abstürze oder Bugs sind mir bisher nicht untergekommen. Die Performance des OS ist traumhaft. Vor allem mein Workflow hat sich grundlegend verändert und ist definitiv effizienter geworden. Mit Hilfe einfachster Gesten zwischen Anwendungen hin und her zu wechseln ist ein Feature, das ich nicht mehr vermissen möchte.

Wie sieht aber der Umstieg aus? Relativ einfach. Wer sich grundlegend mit PCs ein wenig auskennt und damit umgehen kann, er wird sich sofort in Mac OS X zurechtfinden. Zwar hat das etwas andere Tastatur-Layout anfangs für Frustmomente gesorgt, aber auch daran habe ich mich nach kürzester Zeit gewohnt. Mittlerweile muss ich auf Arbeit nach dem @ Symbol suchen. Trotzdem war es nervig anstatt ein @ zu tippen, den komplette Browser zu schließen, da das Windows @ dem Mac OS Alt+F4 gleichkommt.

Das Installierung von Apps war am Anfang ungewohnt, aber auch das hat man nach den ersten beiden Malen verinnerlicht und man lernt echt zu schätzen, dass man sich nicht durch endlose Setups klicken oder um fehlende Registry Einträge Gedanken machen muss.

Was ich an dieser Stelle auch noch lobend erwähnen möchte, ist das Apple ein umfangreiches Softwarepaket beilegt. Mit Pages, Numbers und Keynote bekommt ihr ein ordentliches Office Paket, das den meisten Ansprüchen genügen sollte. Auch das beiliegende iMovie zur Videobearbeitung hat mich überrascht. Für ein „kostenloses“ zusätzliches Tool ist es doch recht mächtig. Profis werden damit sicher nicht klüglich. Meine Anforderungen kann es überraschend gut abdecken.

Aber wie gesagt, auch hier bleibt die Geschmacksfrage. Ihr könnt euch mit Apple Betriebssystemen einfach nicht anfreunden? Dann lasst die Finger vom Mac oder nutzt die Möglichkeit über Bootcamp Windows darauf zu installieren. Aber dann könnt ihr auch gleich einen anderen PC kaufen, wenn ihr mich fragt.

Und sonst so?

Zur verbauten HD Facetime Kamera kann ich nicht viel sagen. Sie ist eben da und erfüllt ihren Zweck zur Videotelefonie, sei es mit Facetime oder Skype. Das verbaute Micro ist aber gar nicht mal so schlecht.


Die mitgelieferten Magic Accessoires, Das Magic Keyboard und die Magic Mouse 2 sind wie zu erwarten auch richtig gut verbaut und vor allem die Maus sieht in meinen Augen richtig schick aus. Nur hätte ich mir gewünscht, dass der Rechtsklick etwas einfacher zu finden ist. Viel zu oft wird dann doch fälschlicherweise der Linksklick ausgeführt. Mit der kleinen Tastatur kann man erstaunlich gut tippen. Nur das Fehlen des Nummernblocks merkt man doch ab und zu. Zudem wäre eine Hintergrundbeleuchtung der Tasten wünschenswert gewesen. Beide Accessoires werden über einen Lightning Port geladen. Das geht bei der Tastatur noch echt gut, bei der Maus ist das aber echt mehr als doof gelöst. Die Positionierung auf der Unterseite macht es unmöglich die Maus zu nutzen, wenn die aufgeladen wird. Da hat jemand nicht mitgedacht! Zum Glück müssen die Accessoires nicht häufig geladen werden. Nach über zwei Monaten mussten beide Geräte direkt aus der Verpackung nicht einmal geladen werden. Die verbauten Akkus halten also wirklich angenehm lange durch.

Natürlich gibt es vor dem Fazit auch diesen Test als Video:


Fazit

Der Apple 21,5 Zoll iMac mit 4K Retina Display ein wunderschönes Stück Technik das mit einer großartigen Performance, einem meiner Meinung nach wirklich gelungenem OS und vor allem durch das fantastische Display überzeugen kann. Nur muss man wie gewohnt sehr tief in die Tasche greifen, denn mit ca. 1700 € für die Basisvariante ist der iMac alles andere als ein Schnäppchen. Durch das obligatorische Festplatten Upgrade steigt der Preis nochmals um mindestens 100 €. Damit kann auch fast zum 27 Zoll Modell greifen bei dem auch der RAM nachträglich erweitert werden kann, was beim kleinen Modell leider nicht geht. Somit ist der 21,5 Zoll große iMac eher eine Wahl für Nutzer mit ganz klaren Budget-Grenzen oder Platzproblemen. Das war bei mir der Fall, denn die 27 Zoll Variante hätte einfach nicht mehr auf den Schreibtisch gepasst.

Habe ich bereut so viel Geld ausgegeben zu haben? Nein! Und ist der iMac sein Geld wert? Für mich schon. Alleine ein vergleichbares Display ist für unter 1000 € nicht zu haben und unter dem Gesichtspunkt ist der iMac sogar wieder ein echtes Schnäppchen.

Mein Tipp: Schaut ihn euch an. Spielt mit dem OS ein bisschen herum und dann entscheidet selbst ob er euch das Geld wert ist. Etwas falsch machen kann man mit dem iMac aber auf gar keinen Fall!

Pro:

Kontra

+ herausragendes, zeitloses Design
- Positionierung der Anschlüsse auf der Rückseite sehr umständlich
+ extrem hochwertige Verarbeitung
- großer Rahmen um das Display
+ fantastisches Display
- standardmäßig verbaute HDD ist ein schlechter Witz
+ starke Performance (wenn Upgrade auf FD oder SSD)
- Position des Lightning Ports an Magic Mouse 2 äußerst ungünstig
+ intuitives, schickes OS mit vielen Komfortfunktionen, ohne andauernde Abstürze oder nerviger Bugs
- Preisspanne zum 27 Zoll Modell zu gering
+ umfangreiches Softwarepaket
- RAM nicht nachträglich aufrüstbar
+ Magic Keyboard und Magic Mouse 2 überzeugen mit Design, Haptik und Akkulaufzeit



Wertung: 9/10

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