Rogue One - A Star Wars Story: Und was für eine!


So eine Star Wars Lizenz ist ziemlich teuer und so versucht Disney das Geld mit jährlichen Filmen wieder in die Kassen zu spielen. Das Erwachen der Macht im letzten Jahr hat mir schon richtig Spaß gemacht. Zwar hat man sich in puncto Story nicht wirklich viel getraut, aber man bekam beste Kinounterhaltung und einen gelungen Auftakt zur neuen Star Wars Ära. Rogue One ist nun das erste Spinn-Off der Filmreihe. Angesiedelt zwischen Episode 3 und 4 wird eine Geschichte abseits von Jedi und der Macht erzählt. Ob das aufgeht, erfahrt ihr in dieser Filmkritik. Viel Spaß!

Jyn Erso muss als kleines Kind mit ansehen wie ihre Mutter von Imperialen Truppen getötet und ihr Vater als Geisel verschleppt wird. Viele Jahre später wird die junge Frau von den Rebellen aufgespürt und verschleppt. Sie soll den Kontakt zu ihren Vater herstellen. Denn dieser hat an einer Waffe für das Imperium gearbeitet, welche den Verlauf des Krieges maßgeblich beeinflussen soll. Die Rebellen brauchen unbedingt die Pläne dieser Waffe. Und so senden sie Jyn auf eine Mission, die den Fortbestand der Rebellion sichern soll.

Damit geht Rogue One weg vom beinahe schon märchenhaften Jedi-Epos und erzählt den Krieg der Sterne auf einer sehr menschlichen Ebene. Die Helden im Film sind alles normale Menschen ohne Zugang zur Macht. Insgesamt kommt Rogue One bedeutend härter daher als die bisherigen Filme. Es ist ein klassischer Kriegsfilm. Die grundlegende Handlung ist dabei auch wenig überraschend oder tiefgründig, aber ich denke auch nicht, dass das die Intention des Films war.

Es geht darum verschiedene Charaktere im Krieg zu zeigen, dass es eben nicht nur die Jedis waren, die sich dem Imperium entgegengestellt haben. So findet sich ein wilder Haufen verschiedenster Charaktere zusammen. Da wäre zum Beispiel der blinde Mönch Chirrut, der felsenfest an die Macht glaubt und sein Begleiter Baze in dicker Rüstung und einer fetten Wumme in der Hand. Natürlich darf auch ein nerdiger Techniker nicht fehlen. Am besten gefallen hat mir ganz klar aber die einzige nicht menschliche Figur des seltsamen Gespanns. Der Droide K-2SO sorgt mit seiner Eigenschaft jeden seiner Gedanken offen auszusprechen für etliche Lacher. Nur Captian Casslan Andor gespielt von Diego Luna hat mir nicht so richtig gefallen. Er wirkt wie ein Abziehbild des typischen zwiegespaltenen Helden.

Kommen wir aber zur Hauptperson, Jyn Erso. Oder anders gefragt, wie schlägt sich Felicity Jones in der Hauptrolle eines Star Wars Films? Erstaunlich gut. Ich finde es insgesamt lobenswert, dass Disney in den Star Wars Filmen auf starke weibliche Hauptrollen gesetzt hat. Ob nun Daisy Ridley als Rey oder Felicity Jones als Jyn den Stromtroopern in den hintern tritt, ist eigentlich egal, es funktioniert! Ich hätte einer Felicity Jones die Action-Szenen so nie zugetraut und wurde positiv überrascht. Die Dame konnte mich schauspielerisch überzeugen und ist so ganz nebenbei auch wirklich nett anzusehen. Solche Heldinnen darf es ruhig öfter geben!

Apropos Action-Szenen, die sind einfach großartig. Schon Episode 7 war ein optisches Feuerwerk, aber Rogue One legt nochmal einen oben drauf. Die Schlachten am Boden in im Weltall sind größer, bombastischer und einfach spektakulärer. Der einfachere Ansatz ohne Jedis sorgt für allerhand intensive Momente. Vor allem das letzte Viertel des Films ist ein einziges Feuerwerk, dass auf der große Leinwand und einer ordentlichen Anlage richtig Spaß macht

Und damit sind wir beim Sound. Es knallt und kracht im besten Surround Sound. Spätestens wenn der großartige Soundtrack mit bekannten Elementen aufspielt, ist Gänsehaut angesagt. Vom Sounddesign über die Musik bis hin zur deutschen Vertonung habe ich absolut gar nichts auszusetzen.

An dieser Stelle gibt es wie immer ein Video. Viel Spaß!


Rogue One ist beste Popcorn-Unterhaltung im Star Wars Universum. Die Story mag nicht die komplexeste sein, aber sie fügt sich nahtlos in die Sage mit ein und bietet eine Vielzahl von guten Charakteren. Vor allem aber bei der Inszenierung wird alles rausgeholt. Optik und Sound (auch das 3D) sind einfach hervorragend. Ich bin als kleiner Fanboy vielleicht ein wenig zu unkritisch. Aber ich kann euch versprechen, dass ihr bestens unterhaltet werdet. Wenn Disney das Niveau hält, können sie gerne jedes Jahr so einen raushauen! ANSEHEN!

Pro:

Kontra:

+ Story fügt sich nahtlos in Saga ein
- ... ist aber im Kern recht einfach gestrickt
+ interessantes und spaßiges Rogue One Team

+ starke Heldin
- … schwacher Held
+ bombastische Inszenierung

+ großartiger Sound + Soundtrack

+ starkes 3D

+ gelungene Cameo-Auftritte


Wertung: 9/10

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