Das ist es also. Mit dem The Ringed City DLC endet die Dark Souls Saga.
Nach dem etwas enttäuschenden Ashes of Ariandel DLC musste der letzte Dark
Souls nicht nur diese Schlappe wieder gut machen, sondern auch ein
zufriedenstellendes Ende für das Franchise darstellen. So viel kann ich jetzt
schon verraten, auch wenn ich jede einzelne Sekunde des DLCs genossen habe,
kann ich nur sagen, dass The Ringed City nicht das Ende ist, das Dark Souls
verdient hat. Im Test erfahrt ihr warum.
Am Ende der Welt
Der letzte Dark Souls 3 DLC führt euch in die namensgebende Umringte Stadt.
Was wollt ihr dort? Nun ja, wie immer ist die Geschichte nur sehr vage erzählt
und es liegt an euch die kryptischen Hinweise zu einem großen Ganzen zusammen zu
puzzeln. Wobei hier der Einstieg noch recht eindeutig ist. Ihr folgt Gael, der
sich auf die Suche nach der dunklen Seele begeben hat. Diese will er der Malerin
aus der gemalten Welt von Ariandel bringen, damit Sie damit eine neue Welt
erschaffen kann. Also steigt auch ihr hinab in die Umringte Stadt. Was danach
geschieht, ist wiederrum nur schwer zusammenzufassen und sehr kryptisch
erzählt. Ohne zu sehr auf Details einzugehen. Es geht wieder einmal um den
Untergang einer Zivilisation, dem Ende eines Zeitalters und das Aufdecken
dunkler Geheimnisse.
Das war’s?
Mit der gewohnten Dark Souls Erzählstruktur rechnet man sowieso, aber hier
kommt der eine große Kritikpunkt, der mich am DLC so extrem gestört hat, der
Abschluss. Während die Umringte Stadt einige interessante Nebengeschichten
erzählt, neue und alte Charaktere weiter beleuchtet, lässt sie das Franchise
auf die wohl unbefriedigendste Art und Weise enden.
Dass die Erzählung nicht die Erwartungen erfüllt, hatte ich schon nach dem
ideenlosen Einstieg über noch ein neues Leuchtfeuer befürchtet. Ich habe ja
auch kein alles aufklärendes Ende erwartet, aber ich wollte zu mindestens irgendeine
Form von Abschluss bekommen. Ein Ende, das zum Spekulieren und Diskutieren einlädt.
Aber das, was ihr hier bekommt, kann nur schwer als Ende bezeichnet werden. Ein
besiegter Boss, ein Gegenstand, ein kurzes Gespräch, fertig!
Da saß ich nun mit meinen Controller in der Hand. Das vom letzten Bosskampf
mit ordentlich Adrenalin angereicherte Blut raste noch durch meine Venen und
ich fragte mich „War’s das?“. Wo war die Cutscene, die mir einen Ausblick auf
die neue, gemalte Welt zeigt? Wo waren die Infos zur Dark Soul? Wo waren
wenigstens ein paar Andeutungen zu all den offenen Fragen?
Bei aller Liebe zum Dark Souls Universum, dieses Ende hinterlässt einen üblen
Beigeschmack. Und der letzte Eindruck ist bekanntlich der, der am meisten
prägt.
Der Weg ist das Ziel?
Um gleich noch ein weiteres Sprichwort zu bedienen, ist denn der Weg zum
Ziel, das eigentliche Prachtstück? Meistens schon! The Ringed City ist der
bisher schwerste Part von Dark Souls 3. Gegner teilen stärker aus, stecken
härter ein und bewegen sich teilweise auch verdammt schnell. Damit richtet sich
The Ringed City ganz klar an geübte Spieler.
Besonders loben muss ich an dieser Stelle, dass sich From Software viel
Mühe beim Erstellen neuer Gegnertypen gegeben hat. Die Move Sets der neuen
Kontrahenten zu lernen und zu meistern, hat wieder einmal richtig viel Spaß
gemacht.
Auch das Leveldesign erreich nicht nur optisch ein extrem hohes Niveau. Ein
großer Kritikpunkt des Hauptspiel war immer der inflationäre Umgang mit
Leuchtfeuern. Das hat sich im DLC deutlich gebessert. Wege sind wieder
verschlungener, das nächste Leuchtfinger nicht gleich um die nächste Eckt und
beinahe erinnern die Shortcuts an die Genialität vom ersten Dark Souls.
Boss-Kämpfe stellen wie immer das spielerische Highlight dar. Mit einer
Ausnahme empfand ich die Kämpfe sehr gut gelungen. Es sind mehr und deutlich
besser designte Kämpfe als noch in Ashes of Ariandel. Jeder Fight kann mit
eigenen kleines Finessen aufwarten und die Motivation, sowie das unglaubliche
Glücksgefühl beim Sieg entschädigen für die zahlreichen virtuellen Tode. Dazu den
härtestes Boss des ganzen Spiels so unglaublich fies zu verstecken, kann sich außerdem
auch nur From Software trauen.
Am eigentlich Spielerlebnis in der Umringten Stadt ist also nichts auszusetzen,
oder? Leider nicht ganz. Vor allem der Einstieg war aufgrund einer bestimmten
Gegner-Landschafts-Kombination extrem nervig. Zudem kommt, dass ich den letzten
Boss nach bereits knapp 4 Stunden erlegt hatte. Damit sind beide Dark Souls 3
DLCs im Umfang kleiner als der Bloodborne DLC. Vermutlich hat mich The Old
Hunters verwöhnt, aber in Summe sind beide DLCs für meinen Geschmack einfach zu
teuer, bzw. bieten sie nicht genügend Umfang.
Fazit
Es fällt mir nicht leicht, aber The Ringed City ist schon wieder ein
enttäuschender DLC. Inhaltlich wird zwar mehr geboten als noch bei Ashes of
Ariandel und Dark Souls kann spielerisch ein weiteres Mal zeigen, warum es zurecht von Spielern geliebt wird. Aber als
Abschluss einer Serie versagt The Ringed City in meinen Augen auf ganzer Linie.
Es Ende wird nämlich nicht wirklich geliefert. The Ringed City macht Spaß. The
Ringed City ist Dark Souls pur. Aber The Ringed City ist kein würdiges Ende.
Und das tut weh!
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