Ich war auf der Suche nach einem günstigen, aber dennoch brauchbaren
Tablet. Das Tablet sollte als Geschenk dienen und einfachste Aufgaben
bewerkstelligen. Emails-Abrufen, im Web browsen und das ein oder andere Video
sollte man sich darauf ansehen können. Da kam es gerade zur richtigen Zeit, das
Amazon das Fire HD8 zu einem wirklich günstigen Preis angeboten hat. Ob sich
das kleine Amazon Tablet für 70 Euro auch wirklich gelohnt hat, erfahrt ihr in
diesem Testbericht.
Design & Verarbeitung
Wie immer fangen wir mit den Äußerlichkeiten an. Die sind ganz nüchtern
betrachtet unspektakulär. Das Fire HD8 besteht fast ausschließlich aus mattem
Kunststoff und wirkt in seiner ganzen Designsprache sehr unauffällig und
generisch. Einen Designpreis oder einen für besonders hochwertig verarbeitete
Materialien gewinnt das HD8 zwar keine, aber das schlichte Auftreten ist auf
jeden Fall zeitlos, unaufgeregt und sollte niemanden abschrecken.
Einen ersten Eindruck vom Amazon Fire HD8 könnt ihr euch hier beim Unboxing
machen:
Alle Druckpunkte der wenigen Tasten sind zudem sehr gut gewählt, auch wenn
die Tasten für meinen Geschmack etwas zu viel Spiel aufweisen.
Zudem ist das Fire HD8 gemessen an der Größe und dem ansonsten leichtem
Kunststoff recht schwer. Ca. 340 Gramm bringt das Tablet auf die Waage. Zum
Vergleich, das deutlich größere und hochwertigere iPad wiegt gerade einmal 100
Gramm mehr. Da wäre doch bestimmt noch was drin gewesen!
Display
Wie der Name schon sagt, findet ihr auf der Front des HD8 ein 8 Zoll großes
IPS Display mit einer HD-Auflösung (Wer hätte das gedacht?!). Das ergibt eine
Pixeldichte von 189 ppi. Das klingt nicht nur nach nicht besonders vielen
Pixeln, sondern leider fällt die geringe Auflösung sofort auf, vor allem wenn
man deutlich hochauflösendere Displays gewöhnt ist.
Ist das aber ein K.O.-Kriterium? In meinen Augen nein, denn trotz der
geringen Auflösung kann man Inhalte auf dem HD8 noch ohne Probleme ansehen und
riskiert dabei nicht den gefürchteten Augenkrebs. Vor allem Kunden, die keine
besseren Displays gewöhnt sind, sollten hier zufriedengestellt werden.
Wichtiger sind dann auch die Farbdarstellung, die Helligkeit oder die
Blickwinkelstabilität. Während Farbdarstellung und die Blinkwinkel für meinen
Geschmack völlig in Ordnung gehen, könnte das Display in einigen Situationen
doch ein wenig heller sein. Zumal es recht stark spiegelt.
Performance
Das verhältnismäßig schwach aufgelöste Display hat aber zwei ganz starke
Vorteile. Der erste ist, dass so nicht sehr viele Pixel umhergeschoben müssen
und so die 1,3 GHz Quad-Core CPU, der 1,5 GB RAM zur Seite stehen, für ein
allseits flüssiges Bedienerlebnis sorgt.
Apps und das Betriebssystem laufen flüssig, auch das Wechseln zwischen mehreren Apps stellt das Fire HD8 nur selten vor große Herausforderungen. Sogar
das Spielen von nicht allzu grafisch fordernden Games ist ohne weitere Probleme
möglich.
Auf der Performance-Seite habe ich rein gar nichts auszusetzen.
Software
Kommen wir aber zum Punkt, der vielseitig immer wieder stark kritisiert
wird, der Software. Zwar läuft auf dem Fire HD8 normales Android, aber das ist
kaum wiederzuerkennen. Amazon hat das Betriebssystem so extrem an die eigenen
Dienste angepasst, dass ihr zum Beispiel nicht einmal einen Play Store oder
sonstige Google Dienste, wie Youtube, GMail und Co. wiederfindet.
In einem anderen Beitrag habe ich euch zwar gezeigt, wie ihr dieses Manko
ganz einfach beseitigen könnt, aber hier möchte ich das Fire HD8 so bewerten,
wie ihr es von Amazon geliefert bekommt.
An sich finde ich die Optik von Amazons UI sehr gelungen. So ist die
Software ganz klar in Apps, Filme, Bücher und so weiter unterteilt und das
wirkt alles sehr aufgeräumt. Als Amazon Prime Kunde konnte ich so ganz einfach
auf Dienste wie Prime Video oder die Kindle Bibliothek zugreifen. Und das ist
in erster Linie Amazons Ziel. Ihr sollt mit dem Fire HD8 Amazon Dienste
konsumieren. Dafür ist das Tablet ausgelegt und für diese Anwendung
funktioniert die Software einwandfrei.
Doch Tablets eignen sich eben für noch mehr als zum Amazon Medienkonsum und
genau dann wird es eng mit Amazons Software. Wenigstens den Play Store hätte
man mit anbieten können. Zwar findet man auch im Amazon App Store viele nützliche
Anwendungen, aber eben bei weitem nicht alles.
Aber wie bereits erwähnt, das lässt sich ganz einfach beheben. Wie das
geht, könnt ihr euch hier nochmal ansehen:
Und sonst so?
Ich hatte ja auch erwähnt, dass das schwach aufgelöste Display zwei
Vorteile hat. Der zweite ist die Akkulaufzeit. Bis zu 12 Stunden soll man das
Amazon Fire HD8 benutzen können. Und was soll ich sagen? Das passt! 12 Stunden
habe ich mindestens aus dem Fire HD8 herausgeholt, wenn nicht sogar noch mehr.
Das sind wirklich beeindruckende Werte, zumal auch das Standby wirklich
überzeugen kann. Während andere Android-Tablets bei Nichtbenutzung den Akku
weiter leer saugen, verliert ihr beim HD8 kaum etwas. So muss das!
Die verbauten Kameras sind dagegen ein schlechter Witz. 0,3 Megapixel auf
der Front und unglaubliche 2 Megapixel auf der Rückseite. Die Ergebnisse sehen
entsprechend aus. Ich bin sowieso kein Fan von Tablet-Fotografie und während
eine Frontkamera immerhin Sinn macht, hätte man sich die rückseitige Gurke echt
schenken können!
Die verbauten Stereo-Lautsprecher sind gemessen am geringen Preis völlig
ausreichend. Zwar hatte ich vor allem wegen der Auslegung auf das Konsumieren
von Multimedia-Inhalten ein wenig mehr erwartet, aber schlecht klingt das HD8
auf gar keinen Fall!
An dieser Stelle gibt es das Review wie immer auch als Video:
An dieser Stelle gibt es das Review wie immer auch als Video:
Fazit
Ein Fazit für das Amazon Fire HD8 zu finden, ist mir nicht leicht gefallen.
Auf der einen Seite kann das Tablet mit einer sehr guten Performance, soliden
Multimedia-Eigenschaften und einer hervorragenden Akkulaufzeit überzeugen. Gegen
das HD8 sprechen das schwach aufgelöste Display und die starke Bindung an
Amazon-Dienste und die damit einhergehenden Einschränkungen. Ich habe für das
Fire HD8 70 Euro bezahlt. Das ist in meinen Augen auch ein wirklich fairer
Preis gewesen und für diesen Preis kann ich es weiterempfehlen. Momentan
verlangt Amazon aber wieder ca. 110 Euro. Und diesen Preis kann ich wiederrum nicht
unterstützen.
Im Endeffekt kommt es auf eure Anforderungen an. Sollten euch die erwähnten
Kritikpunkte nicht weiter stören, dann wartet auf ein erneutes Angebot und
schlagt dann zu.
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