A Cure For Wellness konnte schon
im ersten Trailer nicht verstecken, dass man sich sehr stark am Flair eines
gewissen Shutter Island interessiert. Da dieser aber zu meinen absoluten
Lieblingsfilmen gehört, störte mich das auch nicht weiter und so landete A Cure
For Wellness auf meiner „Muss ich sehen“-Liste. Nun ist dieser Film auch
abgehakt und ob er zu Recht auf meiner Liste gelandet ist, erfahrt ihr in
dieser Filmkritik. Viel Spaß!
Kranke Menschheit
Lockhart arbeitet für ein
Finanzunternehmen in New York. Sein Unternehmen steht kurz vor einer großen Fusion,
doch ihr CEO Pembroke ist schon längere Zeit auf einer merkwürdigen Kur und hat
per Brief mitgeteilt, dass er nicht mehr zurückkehren wird. Die Fusion droht zu
platzen und so wird der junge, ehrgeizige Banker in die Schweiz gesendet, um
den CEO zurückzuholen. Die Einrichtung, in die sich Pembroke zurückgezogen hat
und der Chefarzt des Instituts Dr. Volmer kommen den jungen Mann sofort
merkwürdig vor. Alle Gäste verhalten sich komisch und als den Satz hört: „Niemand
verlässt dieses Ort.“, ist es schon zu spät.
Sehr viel mehr möchte ich zur
Story auch nicht verraten, da mich diese doch das oder andere Mal überraschen
konnte und sehr viel Spaß macht! Mit einer Lauflänge von 147 Minuten ist A Cure
For Wellness auch ein echt langer Film, den ich aber zu keinem Zeitpunkt als zu
langatmig oder sogar langweilig empfand. Das Ende des Films wird, welches ich
natürlich nicht verraten werde, wird zwar häufig kritisiert, persönlich muss
ich aber sagen, dass mir der märchenhafte Einschlag gut gefallen hat. Wenn ich
an der Erzählung etwas auszusetzen habe, dann das der Film einige Themen nur
sehr oberflächlich aufgreift und Gedankengänge nicht immer zu Ende führt. So
äußert der Film zwar Kritik an menschlichen Gier oder überzogenem Ehrgeiz,
bringt das aber nie zu einem wahren Ergebnis.
Düstere Märchenkulisse
Untermalt wird die doch recht
seltsame Geschichte mit wunderschönen und gleichzeitig sehr düsteren Bildern.
So diente zum Beispiel die Burg Hohenzollern als Kulisse. Dazu wird das Bild
sehr entsättigt und mit einem leichten Sepia-Filter belegt. Das Ergebnis sieht
für meinen Geschmack richtig gut aus. Die Grundstimmung des Films wird so
jederzeit optisch eingefangen und perfekt auf die Leinwand gebracht. Vor allem
einige Einstellungen sind so schön, dass ich sie mir glatt als Kunstwerk an die
Wand hängen würde. Auf der anderen Seite ist A Cure For Wellness auch alles
andere als zimperlich wenn es um die Darstellung von Gewalt oder auch nackter
Haut geht. Auf den oder anderen optischen Mindfuck sollte man sich zudem auch
mit einstellen.
Das düstere und märchenhafte
spiegelt sich auch in der musikalischen Untermalung wieder. Vor allem die
Märchenelemente lassen sich gegen Ende nicht mehr verleugnen.
Insgesamt ist die filmische
Umsetzung extrem stimmig, wunderschön anzusehen und ungemein fesselnd.
Verrückt gutes Spiel
In die Hauptrolle schlüpft Dane
DeHaan. Seinen Job macht er verdammt gut, auch wenn er sich ganz deutlich an
einem gewissen DiCaprio orientiert. In manchen Szenen ist seine Mimik und
Gestik dem großen Vorbild so ähnlich, dass man denken könnte, eine jüngere
Version des Weltstars zu sehen. Ist das aber etwas Schlechtes? Natürlich wäre mir
etwas mehr Selbstständigkeit lieber gewesen, aber seine Performance trägt
wunderbar durch den ganzen Film. Seine Zweifel am eigenen Verstand sind
jederzeit spürbar nachzuvollziehen und zu keinem Zeitpunkt habe ich seine Taten
in Frage gestellt.
Genauso viel Lob muss ich Jason
Isaacs in der Rolle des Dr. Volmers aussprechen. Er schafft es wunderbar diesen
mysteriösen Charakter zu verkörpern. Auch Mia Goth hat mir in ihrer Rolle der unschuldigen
Prinzessin sehr gut gefallen.
Damit leisten unsere Hauptrollen
einen wirklich guten Job!
Fazit
A Cure For Wellness ist wie eine wilde
Mischung aus Shutter Island, Crimson Peak mit einer kleinen Brise die Schöne
und das Biest. Auch wenn die Anleihen sehr gut gewählt sind, fehlt dem Film am
Ende doch ein wenig die eigene Identität. Man entfernt sich nie sehr weit von
den erwähnten Vorbildern und verpasst so die Chance mit Hilfe der großartigen
Bilder und des sehr guten Schauspiels etwas Großartiges zu zaubern. Die 147
Minuten haben mich aber auch nie gelangweilt und das fantastische Ende passte
für meinen Geschmack zum märchenhaften Flair. Für Mystery und Horror Fans eine
klare Empfehlung!
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