Ich sage es ja nicht zum ersten
Mal. Alleine für die vielen, kleinen Indie-Spiele, die man im Abo immer wieder
bekommt, lohnt sich die PS Plus Mitgliedschaft. Eine weitere, kleine
Spieleperle, die so auf in meiner Sammlung gelandet ist, ist Rime. Warum mir
der kleine 3D-Puzzler so gut gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Bericht. Viel
Spaß!
Schiffbruch
Ihr schlüpft in die Haut eines
kleinen Jungen, der schiffbrüchig auf einer einsamen Insel strandet. Auf dieser
Insel warten nun einige Rätsel und auch die ein oder andere Gefahr auf euch.
Doch hinter der einfachen Geschichte versteckt sich deutlich mehr als man am
Anfang erkennen kann. Besonders anzumerken ist auf jeden Fall, dass die gesamte
Erzählung völlig ohne gesprochene Worte daherkommt. Damit fällt es zwar anfangs
schwer zu verstehen, worum es eigentlich geht. Gegen Ende des Spiels offenbart
sich allerdings die komplette Tragik der Erzählung und im Nachgang fallen einem
die vielen Anspielungen auf. Somit ist Rime ein Spiel, dessen Erzählung beim
zweiten Mal sogar noch mehr Spaß macht.
Rätseln und Klettern
Auf der Insel erwarten euch vor
allem Rätsel und kleinere Klettereinlagen. Leider ist beides nicht auf höchstem
Niveau umgesetzt. Die verschiedenen Rätsel sind beim ersten Mal noch wirklich
kreativ und spaßig umgesetzt, leider fehlt später die Abwechslung. Die vielen Interaktions-,
Perspektiv- und Schiebe-Rätsel nutzen sich leider recht schnell ab. Wirkliche
Denkpausen braucht man daher recht selten. Nur ein einziges Mal musste ich
tatsächlich etwas länger grübeln, ansonsten war für mich immer sofort klar, was
des Rätsels Lösung sein soll. Und das ist in einem Spiel, das vor allem auf die
Rätsel setzen will, ziemlich schade.
Auch die zunehmend
ausschweifenden Klettereinlagen sind leider nicht so recht gelungen. Rime ist
kein Prince of Persia oder Assassins Creed und das merkt man auch. So steuert
sich der kleine Junge eher hakelig und störrisch, wodurch einige Sprünge zur
Geduldsprobe werden. Dass dann die Kamera auch immer mal wieder etwas herum zickt,
ist nicht gerade eine Hilfe.
Zwar versucht man durch
eingestreute „Gefahren“ den Spielfluss immer wieder etwas aufzumischen, so
richtig gelingen, will das aber nie.
Starke Inszenierung
Das klang jetzt alles nicht
wirklich gut. Und trotzdem macht Rime verdammt viel Spaß, bzw. hat es mich
extrem fasziniert. Der Grund dafür ist bestimmt nicht das durchschnittliche Gameplay,
sondern die Inszenierung. Alleine der melancholische Soundtrack, der immer
stärker in den Vordergrund tritt, ist einfach nur fantastisch. Wenn man dann
noch das fantasievolle, ja schon teils märchenhafte Design hinzukommt,
entfaltet sich Rimes ganze Wirkung.
Auch wenn Rime nicht die
höchstauflösenden Texturen oder auch keinen nie dagewesenen Detailgrad
aufweist, dieses Spiel ist wunderschön. Hier sieht man einmal mehr,
World-Design ist sehr viel wichtiger als die Grafik an sich.
Dass die Framerate dann trotzdem
immer wieder in Knie gezwungen wird, ist natürlich trotzdem ärgerlich.
Natürlich dürft ihr auch hier ein Video anschauen:
Natürlich dürft ihr auch hier ein Video anschauen:
Fazit
Rime ist eine extrem tragische
Metapher im hübschen Gewand. Vor allem die Musik in Verbindung mit den teils
wunderschönen Kulissen und der traurigen Auflösung machen Rime zu einem emotionalen
Rätseltrip. Auf der Gameplay-Seite offenbaren sich leider so einige Schwächen.
Die Kamera ist zickig, das Klettern unausgereift und den Rätseln fehlt es an
Abwechslung. Und dennoch überwiegt in meinen Augen das Positive. Rime hat mich
mitgenommen, mich an die PS4 gefesselt und beim Spielen sehr viel Spaß gemacht.
Ihr mochtet Journey oder Everybody‘s
Gone To The Rapture? Dann macht ihr mit Rime absolut gar nichts falsch!
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