Arrival stand bei vielen Top
Listen des Kinojahres 2016 ganz oben. Jetzt konnte ich diese vermeintliche
Perle selbst nachholen und mich selbst von dessen Qualitäten überzeugen. Meine
Erwartungshaltung war entsprechend hoch. Konnte mich Arrival am Ende dann auch
überzeugen oder bin ich da ganz anderer Meinung? Das erfahrt ihr in dieser
Filmkritik.
Kreise über Kreise
Als 12 Raumschiffe auf der ganzen
Welt verteilt landen, dauert es natürlich nicht lange bis Panik ausbricht. Was
wollen sie? Dieser Frage soll unsere Protagonistin Dr. Louise Banks auf den Grund
gehen. Sie ist eine weltweit anerkannte Linguistin und soll daher in der Lage
sein die Sprache der Aliens zu entziffern und so mit Ihnen Kontakt aufnehmen zu
können. Nicht nur das Militär drängt sie dabei zur Eile. Vor allem dank der
Medien steigern sich die Paranoia und die Angst in der Bevölkerung. Eine
Katastrophe droht.
Auf der einen Seite möchte ich
nicht zu viel verraten, auf der anderen ist es aber extrem schwierig die
Faszination, die die Erzählung von Arrival ausmacht, zu erklären. Dafür möchte
ich den Film selbst zitieren. „Die Sprache, die wir sprechen, bestimmt auch die
Art und Weise wie wir denken.“ Denn je mehr Louise von der Alien-Sprache
versteht, umso seltsamere Träume plagen sie und irgendwie scheint ihre Realität
zu verschwimmen. Aber mehr wird nicht verraten.
Wobei dann schon alleine das
Mysterium der fremden Sprache extrem faszinierend ist, wird die Geschichte
durch die typisch menschlichen Konflikte, Angst und der medialen Panikmache
weiter gewürzt. Bei einer Lauflänge von 117 Minuten ist Arrival nie langweilig
oder gar langatmig.
Unnahbar und kühl
Die extrem kühle und teils auch
sehr unnahbare Inszenierung erzeugt eine düstere und extrem packende Stimmung.
Angefangen beim fantastischen Design, bis hin zur musikalischen Untermalung
habe ich gar nichts auszusetzen. Die „Muschel“ genannten Raumschiffe sehen
gleichzeitig schlicht, einfach und fremdartig aus. Selbst die Aliens heben sich
vom Science Fiction Einheitsbrei ab. Auch die Alien-Sprache, die ja das zentrale
Element des Films darstellt, sieht zudem unglaublich interessant aus. Niemand
darf hier ein riesen Effekt-Gewitter und erst recht kein Krieg der Sterne
erwarten. Arrival ist hier das volle Kontrastprogramm. Und trotzdem zieht einem
die Inszenierung in den Bann. So wirkt der Film realistischer als viele seiner
Genre-Kollegen, was mir richtig gut gefallen hat.
Ebenso unnahbar und kühl wirken
anfangs unsere Schauspieler. Allen voran Amy Adams, die hier ihre bisher beste
Leistung zeigt. So beginnt sie als akademischer Vollprofi, der nach und nach
mehr Emotionen durchscheinen lässt. Auch ihre ganz persönliche Faszination zur
Sprache wird wunderbar vermittelt. Etwas kritischer stand ich anfangs Jeremy
Renner gegenüber, der vor allem zu Beginn des Films eher durch coole Sprüche
auffällt. Doch je länger der Film läuft, umso wichtiger tritt seine Person in
den Vordergrund und umso besser hat mir sein Spiel gefallen.
Fazit
Arrival ist Science Fiction, wie
ich sie persönlich noch nicht gesehen habe. Wie hier so viele Themen in eine
recht schlichte und einfache Inszenierung verwoben werden, ist einfach
einmalig. Vor allem die Auflösung macht dank der vielen tiefgründigen Ideen
unglaublich viel Spaß. Es muss nicht immer das alte Märchen vom bösen
Eindringling gegen den man sich mit allen Mitteln wehren muss sein! Genau das
beweist Arrival eindrucksvoll. Arrival stand zu Recht auf den vielen Top-Listen
und tatsächlich ich bereue es ihn erst jetzt nachgeholt zu haben.
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