Netflix-Filme sind bisher immer
sehr durchwachsen gewesen. Entweder findet man dort echte Geheimtipps wie
Annihilation oder der erst kürzlich veröffentliche Cargo (Kritik folgt bald)
oder aber waschechten Murks, wie das wirklich dämliche Game Over. Nun gesellt
sich leider ein weiterer Film zu zweiten Kategorie. Dabei muss man Ibiza eine
Sache lassen. Die Musik ist wirklich großartig, alles andere dafür… Aber lest
weiter!
Solche Geschäftsreisen hätte ich auch gerne!
Ich bin ja beruflich auch sehr
viel unterwegs, aber solche Geschäftsreisen wären tatsächlich mal eine
Abwechslung. Unsere Protagonistin (ich habe mir keine Namen gemerkt) arbeitet
in New York für eine PR Agentur und soll nun nach Barcelona fliegen um dort
einen Deal mit einem Sangria-Hersteller abzuschließen. Blöd ist nur, dass ihre
beiden Freundinnen sich bei dieser Reise unbedingt mit anschließen wollen, viel
lieber Party machen wollen und so der Horrortrip für den Zuschauer beginnt.
Moooment mal! Warum heißt der
Film Ibiza, wenn sie doch nach Barcelona fliegen? Unsere Protagonistin lernt in
Barcelona einen DJ kennen, in den sie sich natürlich Hals über Kopf verliebt
und ihm dann nach Ibiza folgt, um ihm dort ihre Liebe zu gestehen. Ja, das ist
wirklich der Plot!
Und hätte man diese an sich schon
dämliche Geschichte mit ein wenig Romantik oder ansatzweise gutem Humor gespickt, dann
hätte immerhin eine unterhaltsame Komödie entstehen können. So verrennt man
sich aber in dämlichsten Fäkalhumor, den wohl nervigsten Weibsbildern auf den
Planeten (entschuldigt den Ausdruck, aber anders kann man es nicht sagen),
Drogen und einer belanglosen Szene nach der anderen. Einfach nur furchtbar!
Mit geschlossenen Augen geht’s!
Dass die Netflix App dann so
schönes, großes HDR Logo unter dem Titel einblendet, hilft aber leider auch
nicht. Denn wirklich sehenswert ist der Film nie. Weder die Kulissen, noch die
reine technische Umsetzung lassen je eine Hochglanzoptik entstehen. Wo
Barcelona und Ibiza als Setting sicherlich die eine andere schöne
Kameraeinstellung zugelassen hätten, verpufft die Schönheit dieser Orte sofort.
Auch vom angeblichen HDR habe ich nicht viel gemerkt.
Nur die teils ausschweifenden
Club Szenen können ansatzweise überzeugen. Das aber nicht, weil sie gut
inszeniert oder gefilmt sind, sondern weil der Soundtrack tatsächlich richtig
gut ist. Hier heißt es also Augen zu, Musik genießen und den Rest einfach
ausblenden.
Fazit
Zu Schauspielern will ich nichts
sagen. Ich habe schon genug gemeckert und damit reicht es auch zu Ibiza. Man
hat irgendwie das Gefühl das hier jemand seine Spotify Playlist durchgehört hat
und sich dachte: „Hey, diese Songs sind echt geil! Ich muss hier irgendwie
einen Film drum herum basteln!“. Leider hat man dabei völlig vergessen, dass zu
einem Film noch ein wenig mehr als nur Musik gehört. Bitte tut euch einen gefallen
und schaut euch Ibiza nicht an. Das war der bisher mieseste Film des Jahres!
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