Eigentlich wollte ich mir am
Amazon Prime Day einen Echo Spot leisten. Als mir dann aber der
Preisunterschied zum größeren Echo Show aufgefallen ist, habe ich doch noch ein
wenig tiefer ins virtuelle Portemonnaie gegriffen. Doch ich war von Anfang an
skeptisch. Wozu soll der Bildschirm eigentlich genau gut sein? Taugt das Gerät zum
Beispiel als Medienzentrale für die Küche? Oder ist es nur ein teures Gimmick,
das nach kürzester Zeit nicht mehr genutzt wird? Genau diesen Fragen gehen wir
in diesem Test auf den Grund.
Auf die Grundfunktionen von
Amazons Alexa gehe ich in diesem Beitrag nicht noch einmal ein. Da möchte ich
euch einfach meinen Test zum Echo Dot nahelegen, den ihr euch an dieser Stelle
noch einmal ansehen könnt.
Design & Verarbeitung
Schon beim Design scheiden sich
die Geister. Den einen ist der Show zu klobig, anderen gefällt das
retro-futuristische Design. Ich gehöre da klar zur zweiten Gruppe. Denn man
darf eines nicht vergessen. Das Echo Show ist in erster Linie ein stationäres
Gerät. Von daher sind das Gewicht und die Größe eher zweitrangig. Mir gefällt
Amazons Echo Show wie gesagt sehr gut. Die weiße Variante passt sehr gut in
unsere Küche und das Gerät weder zu groß, noch zu unscheinbar. Und auch wenn
Amazon nicht die hochwertigsten Materialien verbaut, so wirkt das Echo Show
alles andere als billig. Die Äußeren Werte können durchaus überzeugen.
Display & Sound
Die dominierenden Elemente sind
das 7 Zoll große Display und die darunter liegenden Lautsprecher. Beginnen wir
mit dem Display. Dieses misst wie bereits erwähnt 7 Zoll in der Diagonale und
hat eine Auflösung von gerade einmal mit 1.024 x 600 Pixeln auf. Leider sieht
man, dass die Auflösung nicht sonderlich hoch ist. Wirklich störend ist das bei
der alltäglichen Benutzung aber nicht. Inhalte lassen sich dank der guten
Helligkeit und Farbdarstellung wunderbar ablesen und auch das oder andere
Filmchen habe ich mir schon auf dem Echo Show angesehen. Eine höhere Auflösung
habe ich mir dabei nicht gewünscht.
Beim Sound gibt es an sich nur
ein größeres Problem. Der Bass ist viel zu stark. Die beiden nach vorne
gerichteten Lautsprecher können verdammt laut werden und klingen gar nicht
schlecht. Solange man auch „nur“ Musik hört, stört der Bass gar nicht zu sehr.
Spätesten beim Konsumieren von Filmen der Serien fällt der Bass allerdings
negativ auf. So fällt es schwer Gespräche gut zu verfolgen und es hört sich
einfach nicht gut an. Hier wäre es auf jeden Fall schön, wenn man in den
Einstellungen selbst nachregeln könnte.
Funktion
Kommen wir aber endlich zum Sinn
oder Unsinn des Bildschirms. Auf die grundlegenden Alexa Funktionen gehe ich in diesem Test nicht noch einmal ein.
Ein ganz einfaches Feature, das mir aber bereits sehr
gut gefällt, ist die durchlaufende Anzeige von Schlagzeilen und anstehenden
Terminen. So seht ihr auf den Startbildschirm immer eine Auswahl von Nachrichten
und ihr könnt Alexa nach Belieben nach mehr Informationen fragen. Das sieht in
meinen Augen schick aus und motiviert zu weiteren Interaktionen.
Auch beim Fragen nach dem Wetter
finde ich es sehr schön, dass ihr gleich eine Vorschau für mehrere Tage auf den
Bildschirm angezeigt bekommt. Hört ihr über Amazon Prime Musik, werden euch die
Songtexte angezeigt. Diese Funktion hat vor allem meiner Frau sehr gut
gefallen.
Wie bereits erwähnt könnt ihr
auch Serien, Filme und mit einigen Skills auch Live TV auf dem Echo Show
anschauen. Leider funktioniert Youtube auf dem Echo Show dank des
Kindergartenstreits zwischen Google und Amazon im Moment nicht. Für mich und
viele andere sicherlich ein großer Nachteil. Ich habe bisher ein paar Serien
auf dem Echo Show gesehen und das funktioniert sehr gut. Natürlich wirkt alles
nicht so schön wie auf einen großen Fernseher, aber wenn man beim
Kartoffelschälen etwas Unterhaltung haben möchte, ist das ein durchaus brauchbares
Feature.
Natürlich wird alles per Sprache
gesteuert und das funktioniert in 80 Prozent der Fälle sehr gut. Einfach „Alexa,
zeige mir XY“ und los geht’s.
Zu guter Letzt müssen wir aber
noch über die Kamera auf der Front sprechen. Ob man sich das nun in die Wohnung
stellen will, sei jedem selbst überlassen. Gut zu wissen, man kann sie in den
Einstellungen deaktivieren. Was soll man mit der 5 Megapixel-Kamera aber
anfangen. Laut Amazon ist diese vor allem zur Videotelefonie gedacht. Einfach
wieder per Sprache Alexa bitten Person XY anzurufen und schon erscheint der
Videoanruf auf dem Show. Die Idee an sich finde ich wirklich großartig, vor
allem wenn man seine Familie und Freunde mit entsprechenden Geräten ausstattet.
Nur ist das Echo Show noch lange nicht weit genug verbreitet um das Feature
sinnvoll nutzen zu können. Ich selbst habe bisher nur zu Testzwecken eine
Verbindung zur Alexa App auf einen Smartphone hergestellt. Das geht. Aber wie
gesagt, die Bindung an Alexa und das Amazon-Konto ist eher hinderlich. Mit
einer Unterstützung für Skype-Konten wäre das Feature auf jeden Fall interessanter.
Außerdem bewirbt Amazon sehr stark
das Drop-In Feature. Ihr könnt euch so jederzeit in eure Echo Show Geräte
einwählen, ohne das die Gegenseite annehmen muss. Das geht bei der Familie und
freigeschalteten Kontakten. In großen Wohnungen mag es Sinn machen von einem
Echo zum anderen einfach durchschalten zu können, ansonsten finde ich das
Feature eher überflüssig. Vor allem mangelt es hier wieder an der Verbreitung
des Echo Show.
Auch hier gibt es wie immer ein Video:
Auch hier gibt es wie immer ein Video:
Fazit
Amazons Echo Show ist ein toller
Ausblick in eine Zukunft, in der all unsere Geräte miteinander vernetzt und „smart“
sein werden. Der Bildschirm bietet doch einiges an Mehrwert und vor allem als „Küchenfernseher“
und Radio eignet sich der Show auf jeden Fall. Youtube wird auf jeden Fall
schmerzlich vermisst und die starke Bindung an Amazon-Dienste schränkt die
Möglichkeiten zu sehr ein. Zudem ist der reguläre Preis von ca. 220 Euro viel
zu hoch. Ich habe 110 Euro bezahlt und für das Geld kann man durchaus
zuschlagen. Wollt ihr euch auch ein Echo Show kaufen? Dann wartet auf jeden
Fall auf ein neues Angebot.
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