Weil es gerade im Angebot und ich einfach Lust auf einen einfachen Shooter hatte, habe ich mir The Division gekauft. Auch wenn die Reviews zum Release alles andere als berauschend waren, gefiel mir vor allem das Setting und der offene Spielansatz. Dass ich am Ende dann doch so viel Spaß haben sollte, hätte ich nicht gedacht. Warum mir The Division so gut gefällt, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Besonders geheime Geheimagenten
Die Story ist tatsächlich noch der schwächste Part von The Division. In New York bricht eine besonders ansteckende und aggressive Art der Pocken aus. Das führt zu absolutem Chaos in der Stadt. Um wieder für Ordnung zu sorgen, werden Agenten der Division nach New York geschickt.Dabei handelt es sich im besondere Bürger, die ganz normal unter den „normalen Menschen“ leben und nur in besonders Notfällen aktiviert werden. Ihr seid ein solcher Division-Agent und werdet nun nach New York gesandt, um dort das Chaos zu beseitigen und dem Hintergrund des Seuchenausbruchs aufzudecken.
Das Grundszenario ist sehr interessant, verliert aber zu schnell den roten Faden. So werden verschiedene Fraktionen eingeführt, allerdings nie wirklich im Detail ausgearbeitet. Und das ist wirklich Schade! Denn Gruppen, wie die Cleaners, die einen sehr radikalen Ansatz zum Beseitigen der Seuche verfolgen, haben sehr viel Potential. Auch erzählt The Division keine zusammenhängende Geschichte. So erzählen die vielen Missionen in sich geschlossene, kleine Kapitel.
Dafür beherrscht The Division eine andere Disziplin sehr gut, das Erzählen von Geschichten durch die Spielwelt. Überall könnt ihr kleine Details und Hinweiße entdecken- Für Spieler, die gerne in Spielwelten abtauchen und deren Geschichte entschlüsseln wollen, eignet sich The Division perfekt!
Kaltes, verseuchtes New York
Und damit sind wir beim eigentlich Star von The Division angekommen, der Spielwelt. Dass ich ein wenig vernarrt in New York bin, trägt natürlich zur überaus positiven Meinung bei, aber nichtsdestotrotz ist dieses New York nicht wunderschön anzusehen, sondern auch abwechslungsreich gestaltet. Die verschneiten, verlassenen und teils arg zerstörten Straßenzüge ziehen den Spieler einfach in den Bann.
Zudem ist die Spielwelt unerwartet vertikal aufgebaut. Beinahe jedes Dach kann erklommen und U-Bahn-Schächte betreten werden. Hinter jeder Ecke warten Aufgaben und Sammelgegenstände auf euch. Ich hatte extrem viel Spaß dabei, diese Spielwelt zu erkunden.
Ballern, Looten und Leveln
Und der Spaß ebbt auch trotz des repetitiven Gameplays nicht ab. Nebenmissionen wiederholen sich in jedem Distrikt, ihr trefft immer wieder auf die gleichen Gegnertypen und vor allem eines tut ihr immer wieder, ballern!
Das wird aber nie langweilig. Jedenfalls ich konnte nie genug davon bekommen, die nächste Gegnergruppe oder die nächste Mission zu erledigen. Ein Grund dafür is das grundsolide und einwandfrei funktionierende Gunplay. Auf der anderen Seite steht das motivierende Level und Loot-System. Der Waffen und Ausrüstungsnachschub will nicht abbrechen und seine Figur immer weiter MERKLICH zu stärken, macht schlicht und ergreifend jede Menge Spaß. Dazu kommt noch ein sinnvoller Ausbau eurer Operationsbasis mit lohnenswerten Boni und perfekt ist die Grind-Spirale.
Mein einziger Kritikpunkt gilt hier den teils unendlich langen Lebensbalken eurer Gegner. Während normale Gegner recht fix ins digitale Gras beißen, ballert ihr gefühlte Stunden auf Bossgegner und spürt dabei kaum einen Fortschritt. Solltet ihr dann dank des doch recht kniffligen Schwierigkeitsgrades sterben, kann das sehr schnell frustrierend werden.
Agenten sind niemals allein!
Neben dem Ganzen Single-Player Content ist auch der Multiplayer sehr gut umgesetzt. So könnt ihr die Missionen jederzeit mit Freunden oder dank des guten Matchmaking Systems auch mit völlig Fremden angehen. Die Schwierigkeit, aber auch das Loot werden hier passend an die Gruppenstärke angepasst.
Härter geht es der Dark Zone. In diesem speziellen Gebiet findet ihr den besten Loot, allerdings können euch andere Spieler diesen auch jederzeit streitig machen. Diebe werden allerdings markiert und zum Abschuss freigegeben. Dadurch entwickelt sich ein spaßiges Katz und Maus-Spiel.
Ich habe den Multiplayer zwar nicht häufig genutzt, aber wenn dann hatte ich wirklich spaßige Auseinandersetzungen. Auch der Fakt, dass ihr andere Spieler in eurer Basis und den Safe Houses umherlaufen seht, trägt zur Stimmung bei.
An dieser Stelle könnt ihr euch wie immer ein Video anschauen:
An dieser Stelle könnt ihr euch wie immer ein Video anschauen:
Fazit
The Division ist mit Sicherheit kein perfektes Spiel. Es ist in meinen Augen aber eine absolut positive Überraschung. Die vielen negativen Kritiken zum Release kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Natürlich tut ihr in jedem Distrikt das Gleiche. Aber in meinen Augen ist The Division das perfekte Spiel für Zwischendurch, wenn ihr einfach mal ein bisschen ballern wollt. Und am Ende wird dann aus „Nur die eine Mission“ ganz schnell ein stundenlanger Streifzug durch das verseuchte New York. Der Gameplay-Flow passt einfach. Und wenn ein Spiel das so gut hinbekommt, kann es doch gar nicht schlecht sein, oder?
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