The Crew 2: Spielwiese für Motorfans


Kommen wir im heutigen Test zu einem bereits etwas älteren Spiel, das ich zum Abschalten aber immer wieder gerne in die Konsole einlege. Die Rede ist von The Crew 2. Als Motorsport-Fan bin ich dankbar für jedes Racing Game und die riesige Open World hatte mich schon im ersten Teil gereizt. Aber kann The Crew 2 auch spielerisch punkten? Das erfahrt ihr in diesem Test!

Typischer Karriere-Modus

The Crew 2 erzählt keine wirkliche Story. Ihr kommt als Nobody zu diesem riesigen Racing Festival und müsst euch einen Namen machen. Dafür absolviert in verschiedenen Klassen Rennen und Herausforderungen, sammelt Geld und die noch wichtigeren Follower. Denn durch die neuen Follower steigt ihr im Rang und schaltet neue Events und Rennklassen frei. Mehr „Story“ brauche ich bei einem Racer auch gar nicht. Leider versucht man hier wieder eine übercoole Story zu erzählen, die meistens einfach nur peinlich ist. Meine bescheidene Meinung, lasst doch einfach die Zwischensequenzen und Charaktere weg.

Denn alleine das Absolvieren der zahlreichen Events, die von Sprint- und Rundrennen, über Stunts bis hin zu ausgefalleneren Szenarien wie Rennen gegen Flugzeuge reichen, motivieren schon sehr gut zum Weiterspielen. In den meisten Fällen ist so ein Event nach 10 Minuten auch wieder abgeschlossen. Somit eignet sich The Crew 2 perfekt für die kurze Session zwischendurch.

Zu Land, Luft oder auch zu Wasser

Besonders stark ist The Crew 2 bei den angebotenen Fahrzeugkategorien und dem allgemeinen Umfang.

So könnt ihr mit verschiedensten Autos über Asphalt, aber auch über Stock und Stein und reine Rennstrecken brettern. Auch Motorräder sind mit dabei. Flüsse, Seen und auch die Meere können mit großen und kleinen Booten befahren werden. Sogar in luftige Höhen könnt ihr euch dank der ebenfalls neu eingeführten Flugzeuge begeben. Auf Knopfdruck kann fließend hin und her gewechselt werden. Auch die Spezialevents mit effektreichen Übergängen zeigen Eindrucksvoll wie vielseitig The Crew 2 ist.

Damit richtet sich The Crew 2 zwar weiterhin an Auto-Enthusiasten, aber nicht ausschließlich. Mir zum Beispiel sagen die Boote nicht so wirklich zu. Dafür habe ich sehr viel Spaß mit den Flugzeugen. Zudem finde ich es extrem beeindruckend, dass sich alle Fahrzeug-Kategorien sehr gut und nachvollziehbar steuern lassen. The Crew 2 ist weit davon entfernt eine Simulation zu sein. Und trotzdem macht es beinahe immer Spaß sich hinters Steuer zu setzen. Nur die kleinen Boote reagieren mir viel zu zickig.

Der Fuhrpark ist dabei in meinen Augen auch ausreichend groß und vor allem Abwechslungsreich. Nur erscheinen mir die Preise für neue Fahrzeuge als extrem hoch. So muss man entweder sehr viel grinden oder wieder extra Geld auf den Tisch legen. Gerade bei diesem Spiel hätt es sich doch angeboten einen riesigen Fuhrpark aufbauen zu können. Will man das in The Crew 2 machen, muss man sehr viel Zeit investieren. Auch das Aufrüsten der Fahrzeuge über zufälligen Loot finde ich etwas fragwürdig. Viel lieber würde ich da gezielt die Schwächen meines Boliden ausbessern, anstatt auf den richtigen Loot zu hoffen.

An dieser Stelle noch ein paar Worte zur Gummiband KI. Ich bin kein riesen Fan von solchen Mechanismen. Das Gummiband ist in The Crew 2 jedoch recht schlaff gespannt. So kann man sich durchaus absetzen, nur eben nicht sehr weit. Das sorgt zum einen für enge Rennausgänge, zum anderen aber auch für Frust bei Fehlern in der letzten Kurve, bei dem das ganze Feld dann auf einmal wieder vorbeifährt. Auch aus diesem Grund gefallen mir die Zeitrennen besonders gut.

Schönes, großes Land

Wenn ihr meinen Test zu Steep gesehen habt, könnt ihr beinahe alles, was ich damals in Bezug auf die Spielwelt gesagt habe, auf The Crew 2 übertragen.  Denn im Grunde ist die Open World nur eine große, weite Spielwiese, in der ihr von Event zu Event springen könnt. Abseits der Events bietet sie euch aber nicht viel. Ja, ihr könnt natürlich auf eigene Faust die digitale USA erkunden und so bekannte Schauplätze entdecken. Dazwischen liegt aber auch sehr viel Niemandsland. Und genau dieses Niemandsland sorgt dafür, dass man irgendwann nur noch über die Minimap von Event zu Event springt und die Open World gar nicht mehr nutzt.

Ist sie deshalb aber überflüssig? Ich sage nein! Denn eine meiner ersten Aktionen war einen Roadtrip, den ich vor ein paar Jahren gemacht habe, im Spiel nachzustellen. Und es mir eine wahre Freude bekannte Orte und Straßen wiederzuentdecken.

Technik überzeugt erst auf dem zweiten Blick

Auf der technischen Seite kann The Crew 2 nicht sofort überzeugen. Vor allem die Landschaften wirken extrem karg und auch dem einen oder anderen Gebäude fehlt es immer wieder an Details. Die Fahrzeuge hingegen sehen schon sehr viel besser aus. Man erreicht auch hier nicht das Niveau eines Forza Horizon, aber das bietet ja auch keine Boote und Flugzeuge. Besonders gefallen hat mir, dass ihr in jedem Fahrzeug in eine Ego-Perspektive wechseln könnt. Die Schräglage auf dem Motorrad oder Tiefflüge wirken damit sehr viel beeindruckender. Und in diesen Momenten kann The Crew 2 in meinen Augen voll überzeugen.

Beim Sound erreicht man zwar auch keine echten Meilensteine, aber für mich klingen die Motoren kernig genug, um wirklich Spaß zu haben. Der Soundtrack hingegen trifft nicht so recht meinen Geschmack, aber die Musik kann man ja zum Glück ausschalten. Über die peinlichen Sprecher habe ich ja schon berichtet.

Fazit

Jetzt habe ich gar nicht über die Personalisierungsmöglichkeiten, den Multiplayer das Endgame und bin schon wieder beim Fazit. Muss ich aber auch gar nicht. The Crew 2 verfolge ich ehrlich gesagt gar nicht so ernsthaft als das mich der Multiplayer oder das Erreichen aller Ziele wirklich interessieren. Für mich ist The Crew 2 das perfekte Spiel zum Abschalten zwischendurch. So möchte man manchmal einfach recht simple Rennaction, die viel Abwechslung bietet, dabei aber nicht zu sehr fordert. Genau dafür eignet sich The Crew 2 hervorragend. Natürlich ist ein Forza Horizon technisch und fahrerisch anspruchsvoller. Aber darin findet ihr keine Flugzeuge und Boote und als Playsation-Zocker kommt man da eh nicht dran. Fühlt ihr euch also von diesem Test angesprochen? Dann könnt ihr ruhig zuschlagen.

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