Bus Simulator: Spaßiger Nahverkehr?


Um vollkommen transparent zu sein, möchte ich gleich zu Beginn anmerken, dass mir der Bus Simulator für die Playstation 4 von Astragon zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür an dieser Stelle. Denn mit recht hoher Wahrscheinlichkeit wäre das Spiel sonst nie in meiner Sammlung gelandet. Ich fahre weder gerne Bus, noch zähle ich mich zur Simulations-Spiele Fangruppe. Und dennoch hatte ich mit dem Bus Simulator meinen Spaß. Aber lest weiter!

Alle einsteigen!

Eine Story erwartet euch hier natürlich nicht. Ihr gründet eure eigne Bus Gesellschaft und werdet zunächst auf einen kleinen Teil der offenen Spielwelt losgelassen. So müsst ihr einfache Aufgabe, wie zum Beispiel „Befördere X-Fahrgäste“ oder „Verbinde bestimmte Haltestellen“ erfüllen, um so nach und nach Zugang zu neuen Stadtgebieten zu erhalten. Damit verfolgt ihr immer ein bestimmtes Ziel. Ich hatte befürchtet, dass man quasi ziel- und planlos durch eine Welt fährt und einfach Haltestellen abklappert und wurde schon hier eines besseren belehrt. Durch das Abhaken simpler Aufgaben wird tatsächlich Motivation aufgebaut. Immerhin will man ja nicht nur in dem kleinen Stadtgebiet umherfahren.

Dazu kommt, dass euch jede Fahrt mit Erfahrungspunkten und Geld belohnt. Erfahrungspunkte levelt das Unternehmen auf, wodurch ihr bessere, größere oder auch saubere Busse kaufen könnt. Außerdem verbessert sich die Nachfrage an oft angefahrenen Haltestellen. Das schwer verdiente Geld gebt ihr dann für neue fahrbare Untersätze, Lackierungen oder Angestellte aus.

Wobei der Wirtschafts-Aspekt nicht wirklich herausfordernd ist. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass ich hier irgendetwas falsch machen kann. Jeder eurer Angestellten erwirtschaftet ein Plus und bei eigenen Fahrten kann man sich so dämlich anstellen wie man möchte, am Ende verdient man trotzdem noch ganz gut Geld. Wer also clever wirtschaften und planen möchte, wird mit dem Bus Simulator nicht zufrieden sein.

Brumm, Brumm!

Kommen wir aber endlich zum wichtigen Part. Wie fahren sich denn die Busse und macht das überhaupt Spaß?

Zunächst einmal ist die Bedienung recht hakelig, geht nach etwas Eingewöhnung dann aber doch ganz gut von der Hand. Ich spiele den Bus Simulator mit meinen Thrustmaster Lenkrad und während der Fahrt funktioniert das einwandfrei. Will man sich jedoch umsehen, Passagiere bedienen oder gar im Menü navigieren, muss zwingend ein Controller genutzt werden. Das macht es etwas umständlich. Aktuell sieht es so aus, dass ich mit dem Lenkrad fahre, dabei aber immer einen Controller auf dem Oberschenkel liegen habe, um nebenbei alles andere zu machen. Das ist nicht sonderlich bequem!

Abseits der umständlichen Bedienung macht das Fahren dann aber erstaunlich viel Spaß. Die unterschiedlichen Busse fühlen sich auch tatsächlich anders an. Man bekommt ein gutes Gefühl für das Gewicht und die Trägheit der großen Gefährte. Mir hat sogar der realistische Ansatz gefallen. Wollt ihr eine gute Bewertung eurer Fahrt, müsst ihr Blinken, dürft nicht rasen und erst recht keine Unfälle bauen. Das klingt anfangs nicht sonderlich spaßig auch beim Spielen an roten Ampeln warten zu müssen, hat mir am Ende aber sogar gefallen.

Nur das Abkassieren der Fahrgäste und der Herausgeben des Wechselgelds nervt auf Dauer extrem. Zum Glück wussten das vermutlich auch die Entwickler. Man kann dieses „Feature“ vor der Fahrt ausschalten.

Grafik: zweckmäßig

Optisch ist der Bus Simulator okay. Erwartet bloß keinen extremen Detailgrad in der Spielwelt oder gar bei euren Fahrgästen. So fahrt ihr immer wieder ganze Klonarmeen durch die Gegend und eine große Auswahl an anderen Verkehrsteilnehmer gibt es auch nicht.

Dafür sind die Busse umso detailverliebter gestaltet. Bedienelemente und Innenausstattungen unterscheiden sich stark von Bus zu Bus. Man merkt ganz klar, dass man sich technisch vor allem um die Busse gekümmert hat, was beim Bus Simulator natürlich auch Sinn macht.

Auch bei der Soundkulisse merkt man die Konzentration auf die namensgebenden Gefährte. Deutlich hört man unterschiedliche Antriebe oder Hydrauliken beim Absenken und Öffnen der Türen arbeiten. Auch Warngeräusche wie beim Schließen der Türen wurden gut umgesetzt. Mir haben auch die zufälligen Gespräche der Fahrgäste gut gefallen. Zwar wiederholt sich vieles sehr schnell, es trägt trotzdem zur Stimmung bei.

Hübsch ist der Bus Simulator also auf gar keinen Fall. Er ist aber auch nicht so hässlich, dass er dadurch für mich unspielbar wäre. Zweckmäßig passt hier am besten.

Auch hier könnt ihr euch ein Video zum Test anschauen.

Fazit

Ich hätte nicht gedacht, dass ich tatsächlich so viel Spaß mit dem Bus Simulator haben und ihn so lange spielen würde. Er hat aber eine ungemein entspannende Wirkung auf mich. Einfach ein paar Fahrten zum Feierabend, ein bisschen Geld scheffeln und nebenbei eine Aufgabe abhaken, ohne dabei groß nachdenken zu müssen, hat schon irgendwie etwas an sich. Nur wäre mir der Spaß aktuell noch zu teuer. Bei 10€ weniger könnte ich jedem, dessen Interesse ich gerade wecken konnte, das Spiel empfehlen. Für aktuell 40€ ist der Bus Simulator wohl nur etwas für echte Enthusiasten.

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