Remedys Control war im letzten Jahr mein absolutes Gaming Highlight. Sogar
auf die gesamte Lebenszeit dieser Konsolengeneration betrachtet, zählt Control zu
meinen Lieblingsspielen. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich mir auch den
Season Pass gegönnt habe. Nun ist mit The Foundation die erste Erweiterung
erschienen. Kann der erste DLC an die Qualität des Hauptspiels heranreichen
oder wird es sogar übertrumpft? Das erfahrt ihr in diesem Test!
Ab in den Keller
Wie der Name schon verrät, verschlägt euch in The Foundation in das
Fundament des Ältesten Hausen. Denn auch im sonst außergewöhnlich stabilen Untergeschoss
ist das Zischen angekommen. Schlimmer, die Astralebene scheint unsere Welt
einzuströmen. Die Verschmelzung verschiedener Dimensionen darf natürlich nicht
passieren und so nimmt die frischgebackene Direktorin Jesse Faden wieder einmal
den Kampf auf!
The Foundation setzt direkt am Ende des Hauptspiels an, erzählt die
Geschichte aber nicht wirklich weiter, sondern ergänzt die Spielwelt um weitere
Aspekte. Zum einen ist das wieder einmal super interessant und im genau richtigen
Maße verwirrend, auf der anderen Seite finde ich es aber schade, dass die
Hauptstory und viele offene Fragen nicht angegangen werden. Auch habe ich eine
Figur im DLC wirklich erwartet und dann leider schmerzlich vermisst.
Das soll jetzt nicht heißen, dass mir die Erzählung in The Foudation nicht
gefallen hat. Ich habe nur mehr Verknüpfungen zum Hauptspiel erwartet. Vielleicht
schließt ja der zweite DLC diese Lücken.
Sinnvolle Ergänzungen
Das Gameplay bleibt natürlich gewohnt actiongeladen und extrem spaßig.
Mit dem DLC wird euer Fertigkeitenbaum leicht ausgebaut. So könnt ihr das
Schild nun mit dem Ausweichmove koppeln und somit beides als Angriff
gebrauchen. Zusätzlich können eure Schweben, Schleuder oder sogar die
Lebensanzeige weiter ausgebaut werden. Somit macht die Suche nach versteckten
Räumen und das Angehen neuer Nebenquests auch Sinn. Denn auch der
Schwierigkeitsgrad richtet sich ganz klar an erfahrene Spieler. Vor allem ein
gewisser optionaler Bosskampf hat mich einiges an Nerven gekostet.
Weiterhin kommen noch zwei komplett neue Kräfte hinzu. Jesse kann nun
Kristalle entweder zerstören oder an vorgegeben Stellen erzeugen. Beide Kräfte
kommen immer wieder beim Lösen von Rätseln zum Einsatz, fügen aber auch neue
taktische Möglichkeiten zu den Kämpfen hinzu. Den Gegnern einfach mal den Boden
unter den Füßen wegballern oder ein paar Kristalle als Stachelfalle missbrauchen?
Kein Problem! Somit stellen die neuen Kräfte eine sinnvolle Ergänzung zum
bereits fantastischen Gameplay dar. Leider kann man beide Kräfte nur ausschließlich
im DLC Gebiet einsetzen. Eine neue Form eurer Dienstwaffe gibt es leider nicht.
Da hatte ich auch etwas erwartet.
Alte Stärken und Probleme
Technisch verändert sich nicht viel mit dem DLC. Die Standard PS4 kommt
immer an ihre Leistungsgrenzen. Gerade in großen Kämpfen und beim Wechseln vom
Menü zurück ins Spiel kommt zu deutlich spürbaren Nachladezeiten und Rucklern.
Bei dem Ausmaß an Zerstörung, der großartigen Belichtung und all der Action
ist das auch kaum verwunderlich. Control sah schon großartig aus und The
Foundation steht dem in nichts nach.
Einzig die neuen Tunnelsysteme im Fundament des Ältesten Hauses lassen
leider etwas Wiedererkennungswert vermissen. Die Bürokomplexe und das
grundlegende Design des Hauptspiels finde ich deutlich interessanter. Ja, der
rote Sand und die Astralebene sehen immer noch sehr cool aus, aber im Verlauf
der ca. 5 Stunden langen Erweiterung wird kaum Abwechslung geboten. Das konnte
das Hauptspiel noch besser. Ein Punkt, der merkbar verbessert wurde, ist die
Synchronisation. Gespräche sind nun spürbar lippensynchroner als im Hauptspiel.
Fazit
The Foundation ist einfach nur mehr Control. Mir reicht das völlig. Leider
verpasst Remedy eine Chance das Spiel und vor allem die Hauptstory grundlegend
zu ergänzen. Dazu kommt, dass das neue Gebiet in meinen Augen nicht die gleiche
designtechnische Qualität des Hauptspiels erreicht. Dennoch hatte ich wieder
einmal extrem viel Spaß beim Erkunden des Fundaments, habe dabei eine interessante
Geschichte erlebt und freue mich nun umso mehr auf den zweiten großen DLC: Denn
wenn der DLC eines bestätigt hat, dann das ich einfach nicht genug von Control
kriegen kann!
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