Snowrunner: Eiskalter Matsch


Als erstes, vielen lieben Dank an das Team von Astragon, die mir einen Download-Code für Snowrunner zur Verfügung gestellt haben. Ihr wisst ja, ich liebe Rennspiele und zu einem gewissen Grad auch Simulationen. Nach meinem Island-Abenteuer hat mit Snowrunner einfach angesprochen. Mit schwerem Gerät durch tiefen Schnee und Schlamm fahren? Klang nach sehr viel Spaß. Und so viel sei verraten, das ist es auch. Leider hat das Spiel zum aktuellen Zeitpunkt einen sehr großen Makel. Was für einen? Das erfahrt ihr in diesem Test!

Erkunden, Liefern, Bergen

Eine Story erwartet euch in Snowrunner nicht. Ihr erhaltet euren ersten Pickup-Truck und werdet in die erste kleine offene Welt entlassen. So ganz alleine gelassen werdet ihr aber nicht. Ein kurzes Tutorial zeigt euch, was euch die nächsten Stunden so erwartet. So werdet ihr zu eurem ersten „echten“ Truck geleitet und dürft gleich den ersten Lieferauftrag erledigen. Denn euer erstes Ziel lautet, repariert die Brücke. Und dafür müssen verschiedenste Materialien abgeholt und zur Baustelle transportiert werden.

Und damit zeigt euch das kurze Tutorial wirklich alles, was ihr wissen müsst. Denn Snowrunner ist genau das, ein Spielplatz für große Spielkinder, die einfach mit ihren Trucks so richtig Schlamm aufwühlen wollen. "Der Weg ist das Ziel" könne kaum besser passen. Denn so simpel wie es klingt, einfach nur Waren von A nach B zu transportieren, eure Wege sind voller Hindernisse. Seien es Schlammgruben, Flüsse, umgestürzte Bäume oder tiefer Schnee, der Weg ist immer beschwerlich und selbst kleinste Aufgaben werden zu einer Herausforderung.

Die Spielwelt ist dabei in verschiedene Regionen unterteilt, die sich abermals in mehrere offene Areale aufteilen, die durch Tunnel mit einander verbunden sind. So startet ihr in Michigan, das vor allem Feld- und Waldwege bietet, könnt aber auch sehr schnell in das verschneite Alaska oder das große Sumpfgebiet im russischen Taymyr reisen. In jedem Gebiet warten größere und kleine Missionen auf euch, die ihr durch einfaches Erkunden oder dem Freischalten von Wachtürmen aufdeckt. Auch neue Fahrzeuge und Upgrades  könnt ihr durch euren Erkundungsdrang freischalten.

Damit liegt es immer an euch, was ihr im Spiel machen wollt. In Snowrunner gibt es wirklich viele Aufgaben und Möglichkeiten. Was ihr davon angehen wollt, ist komplett euch überlassen. Einigen dürfte es da an Motivation mangeln. Mir hat der offene Ansatz wirklich gut gefallen.

Tolle Fahrphysik, schlechte Kontrolle

Das Wichtigste dabei ist natürlich die Fahrphysik. Und die ist wirklich außerordentlich gut gelungen. Unterschiedliche Fahrzeugtypen und Untergründe wirken sich spürbar auf die Fahreigenschaften aus. So können kleine Trucks, in Snowrunner Scouts genannt, besser über verwinkelte Waldwege preschen, während Wasserhindernisse für schwere Trucks kein großes Hindernis darstellen. Dafür sinken zu schwere Geschütze tiefer im Schlamm ein und fahren sich dadurch schneller fest.

Zum Glück habt ihr an jedem Fahrzeug eine Winde, mit der ihr euch aus brenzligen Situationen befreien könnt. Auch wenn mir die Winde ehrlich gesagt ein wenig zu mächtig erscheint. Nur ein einziges Mal musste ich ein Fahrzeug bergen lassen.

Kommen wir aber zu dem eingangs erwähnten großen Kritikpunkt. Snowrunner hat aktuell massive Probleme bei der Unterstützung von Lenkrädern. Gerade bei einer Offroad-Simulation, bei der es auf Feingefühl und präzise Eingaben ankommt, ist das in meinen Augen ein großer Nachteil! Ja, man kann Snowrunner mit dem Gamepad spielen. Aber mir ist es damit nicht gelungen, sauber zu fahren, Denn Lenkeingaben passieren nicht direkt, sondern ein Druck nach Links sorgt dafür, dass das Lenkrad langsam nach links gedreht wird. Alle Lenkeingaben haben so eine Verzögerung. Das ist zwar realistisch, fühlt sich mit dem Gamepad aber irgendwie falsch und indirekt an. Am PC scheinen einige Lenkräder wohl zu funktionieren und die Entwickler haben schon angekündigt hier nachzubessern. Am zum aktuellen Zeitpunkt ist das Fehlen von Lenkrad-Support auf der PS4 wirklich ärgerlich.

Wunderschöne Landschaften

Damit habe ich genug gemeckert, denn bei der technischen Umsetzung kann ich sonst nur Lob aussprechen. Die Spielwelten sehen großartig aus. Sei es der tiefe Schnee in Alaska oder die vielen Wasserläufe in Taymyr, immer ist die wilde Natur gut eingefangen. Vor allem wenn sich Schnee und Schlamm an euer Fahrzeug heften und ihr euch immer tiefer in den Dreck wühlt, sieht das fantastisch aus.

Apropos Fahrzeuge, auch diese sind detailverliebt umgesetzt. Sogar die Innenräume wurden toll ausgearbeitet. Dass ihr alle Fahrzeuge auch noch optisch anpassen könnt, ist wirklich schön. Wenn dann andere Anpassung nicht nur die Optik, sondern auch das Fahrverhalten ändern, kann man absolut nicht mehr meckern.

Kurzum, Snowrunner ist mit die schönste Simulation, die mir je untergekommen ist. Und das Lob gebe ich so gleich an das Sounddesign weiter.

Natürlich könnt ihr euch bei diesem Test auch ein Video anschauen!

Fazit

Snowrunner richtet sich an ein spezielles Publikum. So erhaltet ihr hier eine wunderschöne Sandbox voller Aufgaben, die nur darauf wartet von euch und euren tonnenschweren Trucks erkundet zu werden. Leider macht das mit dem Gamepad nur bedingt Spaß. Ein funktionierender Lenkrad-Support ist hier zwingend nötig, um das ganze Potential auch wirklich ausschöpfen zu können. Angeblich soll das ja noch kommen. Bis dahin kann ich Snowrunner nur Spielern empfehlen, die jetzt die Abenteuerlust so sehr gepackt hat, dass das Steuerungsproblem keine Rolle spielt und die sich mit dem Gamepad anfreunden können. Denn dann erwartet euch hier ein echtes Offroad-Simulations-Brett!

Kommentare

  1. Also ich muss sagen, dass sich das Game echt gelohnt hat. Für den aktuellen Preis von unter 30 € hat man finde ich ein gutes Spielzeit/Preis verhältnis. Vorallem im Koop macht es halt echt Laune.

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